Wir stellen uns unserer kommunalen Verantwortung für das Klima. Im Folgenden finden Sie ganz transparent die wichtigsten Beschlüsse und Maßnahmen zum Klimaschutz in Bornheim. Beschlussvorlagen werden hinsichtlich Ihrer Auswirkungen auf das Klima geprüft und je nach Ergebnis zukünftig umgesetzt.
Klimaneutralität in Bornheim bis 2045
Ein wichtiger Meilenstein: Der Rat der Stadt Bornheim hat in seiner Sitzung vom 22.06.2021 beschlossen, dass unsere Stadt in ihren Zuständigkeitsbereichen bis 2035 die klimarelevanten CO2-Emissionen um mindestens 80 Prozent senken soll. Als Vergleichswert dienen dabei die ermittelten Emissionen von 1990. Bis spätestens 2045 soll Bornheim Klimaneutralität erreichen.
In derselben Ratssitzung wurde die Verwaltung damit beauftragt, dem Rat im Sommer 2022 einen Maßnahmenkatalog mit einer zeitlichen Abfolge von Schritten auf dem Weg zu diesem Ziel vorzustellen. Die Schritte sind Bestandteil eines zu erarbeitenden Konzepts, aus dem unter anderem hervorgehen soll, wie das Ziel der Klimaneutralität erreicht werden kann.
Die Verwaltung hat nach der Beschlussfassung den Auftrag zur Aufstellung des Konzepts an ein externes Beratungsbüro zu vergeben. Nach einem umfangreichen Vergabeverfahren, an dem auch die Politik umfassend beteiligt wurde, konnte das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) im März 2022 mit der Konzepterstellung beauftragt werden. Die verwaltungsinterne Auftaktveranstaltung fand im Mai 2022 statt. Bei einer Bearbeitungsdauer von etwa einem Jahr kann das Konzept dem Rat voraussichtlich Mitte 2023 vorgelegt werden. Bereits am 09.02.2023 wurde im Umweltausschuss die vom IfaS ermittelte Treibhausgasbilanz der Stadt Bornheim vorgestellt.
Dem vorausgegangen sind folgende Konzepte:
- Im Jahr 2009 hat die Stadt Bornheim mit dem Aktionsplan Klimaschutz ein eigenes integriertes Klimaschutzkonzept vorgelegt.
- Im Jahr 2012 hat die Stadt zudem gemeinsam mit den anderen Städten und Gemeinden der Klimaregion Rhein-Voreifel ein gemeinsames, integriertes Klimaschutzkonzept aufgestellt.
Treibhausgasbilanz der Stadt Bornheim
Am 09.02.2023 hat das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) im Umweltausschuss die Treibhausgasbilanz der Stadt Bornheim aus dem Jahr 2019 vorgestellt. Dieser Bilanzierung nach wurden insgesamt 267.900 Tonnen Treibhausgasemissionen ausgestoßen, was einem Pro-Kopf-Anteil von 5,5 Tonnen entspricht. In Sektoren aufgeteilt ergibt sich daraus, dass 48% der Emissionen von privaten Haushalten, 31,5% aus dem Verkehr, 19% aus Industrie, Gewerbe sowie Dienstleistungen und 1,5% aus städtischen Liegenschaften stammen.
Die vom IfaS ermittelten Daten aus dem Jahr 2019 als aktuellster verfügbarer Datensatz geben neben der Treibhausgasbilanz der Stadt Bornheim zudem Auskunft über die Energiebilanz.
In Summe beträgt der Gesamtenergieverbrauch in Bornheim 843.900 MWh, pro Kopf stellt das etwa 17,5 MWh dar. Der Energieverbrauch verteilt sich auf Strom mit 17%, auf Wärme mit 52% und auf den Verkehr mit 31%. Im Stromsektor beläuft sich der Anteil klimaschädlicher fossiler Quellen auf 79,5%, während es im Wärmesektor sogar 96,5% sind. Hier gibt es in der klimaneutralen Transformation also noch großen Handlungsbedarf, dem sich die Stadt Bornheim annimmt.
Mit Blick auf den Verkehrsbereich geht aus der Bilanzierung des IfaS hervor, dass 78% der Verkehrsleistung im Personenverkehr auf den motorisierten Individualverkehr zurückzuführen ist. Die Verkehrsleistung des ÖPNV beläuft sich auf 13%, Fuß- und Radverkehr kommen auf 4% und 5%.
Seit 2010 sind sowohl der Energieverbrauch, als auch die Treibhausgasemissionen um 10% gesunken, jedoch ist diese Reduzierung hinsichtlich des Ziels der Klimaneutralität bis spätestens 2045 zu langsam vorangegangen. Daher befindet sich, wie durch den Rat der Stadt Bornheim beschlossen, ein umfassendes Konzept zur Umsetzung strategischer Klimaschutzmaßnahmen ist in Arbeit.
Seit Januar 2022 verfügt die Stadt Bornheim über eine ganze Stelle für einen Klimaschutzmanager. Dies ist aktuell Tobias Gethke. Tobias Gethke war von März 2015 bis Dezember 2021 als Interkommunale Klimaschutzmanager für die Klimaregion Rhein-Voreifel tätig, d.h. für die Städte Bornheim, Meckenheim und Rheinbach sowie die Gemeinden Alfter, Swisttal und Wachtberg.
Interkommunales Klimaschutzmanagement
Seit 2015 arbeitet Bornheim mit fünf anderen Orten im Klimaschutz zusammen und bietet auf der gemeinsamen Homepagewww.klima-rv.de hilfreiche Informationen rund um das Thema Klimaschutz und Energieeffizienz.
Bereits 2015 wurde zur Umsetzung des integrierten Klimaschutzkonzeptes von 2012 und zur Steuerung des interkommunalen Klimaschutzes eine Stelle für interkommunales Klimaschutzmanagement in der Region Rhein-Voreifel eingerichtet.
Die Stelle war zunächst gefördert und anfänglich auf drei Jahre befristet und wurde mit Tobias Gethke besetzt. Nach einer weiteren Förderphase wird die Stelle nun seit April 2020 unbefristet und von den sechs Städten und Gemeinden vollständig eigenfinanziert fortgeführt. Als Nachfolgerinnen von Tobias Gethke sind seit 2022 hier die Klimaschutzmanagerinnen Yvonne Liczner und Alexandra Bohlen tätig.
Kontakt
Der Rat der Stadt Bornheim hat in seiner Sitzung vom 15.12.2022 beschlossen, das Interkommunale Klimaschutzteilkonzept zur Klimaanpassung in der Region Rhein-Voreifel für Bornheim umzusetzen sowie ein kontinuierliches Klimaanpassungs-Controlling aufzubauen.
Die Erstellung eines Mobilitätskonzeptes wurde 2022 beschlossen. Ziel ist es, eine Verkehrswende in Bornheim zu organisieren, die eine klimafreundlichere Mobilität für alle Bürgerinnen und Bürger ermöglicht.
Grundsätzliches Ziel der Fortentwicklung der Mobilität in Bornheim ist es, die Lebensqualität aller Bürgerinnen und Bürger in der Zukunft zu sichern und eine gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, die den jeweiligen Bedürfnissen des Einzelnen Rechnung trägt. Zudem ergeben sich aus den Folgen des Klimawandels gravierende Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben. Demnach sind die Weiterentwicklung der Mobilität und eine Abkehr von klimaschädlichen Fortbewegungsarten wesentliche Bausteine zum Klima- und Umweltschutz.
Gesamtprozess startet im April 2023
Der Gesamtprozess zur Erstellung des Integrierten Mobilitätskonzepts startet im April 2023 und ist auf eine Dauer von voraussichtlich zwei Jahren ausgelegt. Die Stadt Bornheim hat dazu das Büro Planersocietät Dr.-Ing. Frehn, Steinberg & Partner Stadt- und Verkehrsplaner aus Dortmund beauftragt.
Für die Projektsteuerung zur Umsetzung geplanter Radverkehrsmaßnahmen wurde im Tiefbau- und Straßenverkehrsamt eine Stelle als Radwegemanager eingerichtet.
Der neue Radwegemanager, Matthias Kropsch, hat seine Arbeit zum 01.04.2022 aufgenommen. Seine Aufgaben sind unter anderem die Umsetzung des Radwegekonzeptes von 2015 sowie die Realisierung bzw. Fertigstellung der Radpendlerroute und des Radschnellwegs.
Kontakt
Die Stadt Bornheim, die Gemeinde Alfter und die Stadt Bonn verfolgen das gemeinsame Ziel, eine neue leistungsfähige Alltagsradverkehrsverbindung für die Pendler zwischen den Kommunen Bornheim, Alfter und Bonn zu realisieren.
Mit einer Länge von etwa 8 Kilometern stellt die Radpendlerroute ein neues komfortables Angebot für die Pendler zwischen den Orten dar. Der Ausbau soll eine durchgängige, komfortable und attraktive Verbindung zwischen den drei Kommunen schaffen, mit dem Ziel, dass sich deutlich mehr Pendler entscheiden, für den Weg zur Arbeit auf das Fahrrad umzusteigen. Die geplante Radpendlerroute verläuft parallel zur Stadtbahn-Linie 18 vom Haltepunkt Bornheim über Alfter bis zum Bonner Hauptbahnhof. Durch die Nutzung eines umweltfreundlichen Verkehrsmittels wird einerseits ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet, andererseits aber auch eine Entlastung der Verkehrssituation im Ballungsraum Bonn erreicht.
Mobilitätsangebot „RVK e-Bike"
Seit 2019 gibt es in Bornheim ein E-Bike-Verleihsystem. An den Bahnhöfen Roisdorf und Sechtem sowie am Peter-Fryns-Platz sind feste E-Bike-Verleih- und Ladestationen eingerichtet, im Stadtgebiet sind weitere reguläre Abstellorte für die E-Bikes vorhanden.
2019 startete in Bornheim mit der ersten vollautomatisierten festen E-Bike-Verleih- und Ladestation am Roisdorfer Bahnhof das Mobilitätsangebot „RVK e-Bike”, das als ein Gewinner im Wettbewerb „Klimaschutz durch Radverkehr“ gefördert wurde. Bei diesem mittlerweile erfolgreich etablierten interkommunalen E-Bike-Verleihsystem mit überregionaler Strahlkraft handelt es sich gleichzeitig um eines der ersten Verleihsysteme im regionalen Verbund in Deutschland und darüber hinaus um eines der ersten Verleihsysteme, das nur mit E-Bikes betrieben wird. Inzwischen wird das System auch durch virtuelle Stationen ergänzt, an denen es keine Bedienterminals und keine Ladefunktion gibt, an denen aber die E-Bikes regulär abgestellt und entliehen werden können.
Die E-Bikes stehen den Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr zur Ausleihe zur Verfügung.
Kooperationspartner in diesem Gemeinschaftsprojekt sind neben den sechs Städten und Gemeinden der Klimaregion Rhein-Voreifel auch die Regionalverkehr Köln GmbH sowie die Gemeinde Weilerswist im Kreis Euskirchen.
Unter dem Motto "Unsere Stadt – für ein gutes Klima" setzen die Stadt und der StadtBetrieb Bornheim bereits seit 2014 auf E-Mobilität. So verfügt die Stadt über zwei und der Stadtbetrieb über ein weiteres Elektroauto. Öffentliche Ladesäulen sind an einigen Punkten vorhanden und sollen ausgebaut werden.
Eine Übersicht über vorhandene Ladesäulen und Ladepunkte finden Sie HIER.
JobTicket für kommunale Angestellte
Für kommunale Angestellte in Bornheim, Meckenheim, Swisttal und Wachtberg gibt es ein JobTicket.
Ein Erfolg, der im interkommunalen Verbund erreicht werden konnte, ist die Einführung des JobTickets für kommunale Angestellte in Bornheim, Meckenheim, Swisttal und Wachtberg. Dies war das Ergebnis intensiver Verhandlungen mit dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg, bei denen den Kommunen der Region Sonderkonditionen zur Einführung des JobTickets für die Verwaltungen angeboten wurden.
Seit 2017 organisiert die Stadt Bornheim für Ihre Bürgerinnen und Bürger eine inzwischen kostenlose Energieberatung.
Einmal monatlich wird die Beratung in den jeweiligen Rathäusern und darüber hinaus telefonisch, als Video-Chat oder in Form einer kostenpflichtigen Beratung zu Hause durchgeführt.
Nähere Informationen
Kontakt / Anmeldung:
Energieagentur Rhein-Sieg
Tel: 02242 96930-0
E-Mail: info(at)energieagentur-rsk.de
Mitgliedschaft in der Energieagentur Rhein-Sieg
Seit 2022 ist die Stadt Bornheim Mitglied der 2018 als Verein gegründeten Energieagentur Rhein-Sieg [Verlinkung] und kann seitdem von der Nutzung zahlreicher Angebote in den Bereichen Energie und Klimaschutz profitieren.
Die Energieagentur führt die Energieberatung weiter, die vorher im Rahmen des interkommunalen Klimamanagements durchgeführt wurde. Außerdem arbeitet sie an der Einführung von Energiesparmodellen für Bornheimer Schulen. Durch die Mitgliedschaft kann die Stadt Bornheim in folgenden Bereichen Unterstützung erhalten:
- bei der Öffentlichkeitsarbeit für einen bewussten Umgang mit Energie,
- bei der Untersuchung von energiebezogenen Einsparungsmöglichkeiten für die kommunalen Liegenschaften,
- bei der Beratung über Fördermittel und bei deren Management.
Da die lokale Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Quellen einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leistet, sind neben den städtischen Solaranlagen auch private und gewerbliche Solaranlagen von Bedeutung.
Solarkampagne Rhein-Sieg gestartet
Die lokale Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Quellen liefert einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Der Rhein-Sieg-Kreis liegt im Bundesvergleich jedoch deutlich unter dem Durchschnitt. Daher hat der Kreis im Juni 2020 die „Solarkampagne Rhein-Sieg“ gestartet.
Das Aktionsprogramm stellt lokale Referenzbeispiele öffentlichkeitswirksam dar, um zur Umsetzung weiterer Anlagen zu motivieren. Es fördert die Nachrüstung von Hausdächern mit Photovoltaik zur Eigenversorgung von Wohn- und Gewerbegebäuden in allen Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises.
Die Durchführung der Kampagne übernimmt die Energieagentur Rhein-Sieg e.V., Tel.: 02242 969300, E-Mail: solarkampagne(at)energieagentur-rsk.de. Nähere Informationen dazu gibt es auf der Kampagnen-Website unter www.solar-rsk.de oder der interkommunalen Webseite www.klima-rv.de
Die Förderrichtlinie kann HIER eingesehen werden.
Das Antragsformular kann HIER heruntergeladen werden
Private Solaranlagen
Wenn Sie überlegen, eine Solarstromanlage zu installieren, sind viele Dinge zu beachten. Ausführliche Informationen dazu stellt die Verbraucherzentrale bereit.
Vielleicht können Sie auch von der Solarkampagne Rhein-Sieg profitieren?
Ansprechpartner vor Ort sind:
- für Fragen zur baulichen Zulässigkeit: das Bauamt - unten auf der Seite finden Sie die Ansprechpartnerin/den Ansprechpartner für Ihre Ortschaft.
- für eine gewünschte oder erforderliche Anmeldung als Gewerbe: das Ordnungsamt. Von dieser Seite können Sie auch das Anmeldeformular herunterladen oder das Gewerbe online anmelden.
- für die Einspeisung des erzeugten Stroms ins Netz: die RheinEnergie AG
Städtische Solaranlagen
Auf bisher vier städtischen Gebäuden – einer Halle des Stadtbetriebs, dem Alexander-von-Humboldt-Gymnasium, der Europaschule und dem Rathaus – hat der Stadtbetrieb Photovoltaik-Anlagen installiert.
Das Thema Windenergie wird in Bornheim bereits seit einigen Jahren diskutiert. Wo liegen die Chancen für Bornheim, wo die Risiken? In den kommenden Monaten müssen Politik und Verwaltung diese Fragen beantworten.
In einer gemeinsamen Sitzung haben die Ausschüsse für Stadtentwicklung und für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft, Wald und Natur mit 40 zu zwei Stimmen (bei zwei Enthaltungen) die Offenlage des von der Verwaltung vorgelegten Entwurfs des Teilflächennutzungsplans (TFNP) „Windenergie“ beschlossen. Die blau markierten Flächen stellen die beiden Konzentrationszonen dar. Dieses deutliche Votum war wichtig, um eine Verspargelung von Windenergieanlagen im Stadtgebiet zu vermeiden.
Mehr erfahren
Gemeinsam mit dem Stadtbetrieb Bornheim hat die Stadt infolge der Flutkatastrophe 2021 Maßnahmen zum Hochwasserschutz ergriffen und stellt Informationen bereit.
Informationen zu Starkregen, möglichen Gefahrenpunkten und Vorsorge finden Sie HIER.