1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

Veranstaltungen in Bornheim erinnern an die jüdische Gemeinde

Die Stadt Bornheim beteiligt sich mit zahlreichen Veranstaltungen am 1.700-jährigen Jubiläum des jüdischen Lebens in Deutschland.

Dr. Peter Tourné führt eine Gruppe durch die jüdische Geschichte von Rösberg. Foto: Christine Tourné

Dr. Peter Tourné führt eine Gruppe durch die jüdische Geschichte von Rösberg. Foto: Christine Tourné

Der älteste Beleg für jüdisches Leben in Deutschland und Anlass für das 1.700-jährige Jubiläum ist ein Edikt des römischen Kaisers Konstantin für die Kölner Kurie aus dem Jahr 321. Auch in Bornheim, keine 30 Kilometer entfernt von der ehemaligen Colonia Claudia Ara Agrippinensium, blühte einst – wenn auch erst wesentlich später – das jüdische Leben. Mit einer Reihe an Veranstaltungen informieren die Evangelische Kirchengemeinde, das 1.700-Jahre-Team Rösberg und die Stadt darüber.

Den Auftakt bildet ein historischer Dorfspaziergang durch Rösberg am Samstag, 18. September 2021, ab 15 Uhr. Treffpunkt ist das Denkmal im Dorfzentrum Ecke Proffgasse/Markusstraße. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Christoph Becker führen Dr. Peter Tourné, Verena Buch und Maria Hirsch die Besucher, aufgelockert durch Darbietungen des Volxtheaters, durch die jüdische Geschichte des Ortes. Im Anschluss können die Teilnehmenden die Veranstaltung bei Klezmermusik im Trimbornhof ausklingen lassen. Für alle, die an dem Termin nicht teilnehmen können, bietet Dr. Peter Tourné am Samstag, 16. Oktober 2021, einen separaten Vortrag an.

Am Sonntag, 19. Dezember 2021, lädt die VHS Bornheim/Alfter zu einer Stadtführung durch das jüdische Bornheim ein. Stadtarchivar Jens Löffler führt die Teilnehmenden durch das ehemalige Zentrum des jüdischen Lebens in der Stadt und hinauf zum alten jüdischen Friedhof an der Lessingstraße. Anschließend gewinnen die Teilnehmenden in der Stadtbücherei Einblicke in die Beziehung von Nachfahren jüdischer Einwohner zur Heimatstadt ihrer Groß- und Urgroßeltern. Startpunkt der Führung ist am alten Bornheimer Rathaus, Königstraße 31.

Die Evangelische Kirchengemeinde begeht das Festjahr gleich mit einer ganzen Veranstaltungsreihe. Auf einen Vortrag zum Thema „Spuren jüdischer Geschichte im Stadtarchiv Bornheim“ am Donnerstag, 7. Oktober 2021, folgt ein Gespräch mit Kirchenrat Pfarrer Wolfgang Hüllstrung zum christlich-jüdischen Dialog am Freitag, 29. Oktober 2021. Geplant sind außerdem ein Vortrag von Abraham Lehrer, dem Vorstand der Synagogengemeinde Köln, und eine Reihe von Konzerten – unter anderem des Leipziger Synagogalchores.