Kommunaler Klimaschutz

Seit den 2020er Jahren erleben wir verschiedene Krisen, die uns in vielen Lebensbereichen betreffen. Dazu gehören der Klimawandel und die durch ihn verursachten Folgen. Unsere Stadt hat die Zeichen der Zeit erkannt und sich auf den Weg gemacht – und das nicht erst seit heute und nicht allein. Mit einem Klimaschutzmanager hat die Stadt Bornheim einen Experten in ihren Reihen, der sich als Klimaschutzmanager auf lokaler Ebene mit den drängenden Fragen unserer Zeit beschäftigt und sich um die wichtigen Maßnahmen zur Klimaneutralität und die Umsetzung des Klimafolgenanpassungskonzeptes kümmert. Im Folgenden möchten wir Sie mit einem Zwischenbericht über die in den vergangenen Jahren ergriffenen Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimafolgenanpassung und insgesamt über den aktuellen Stand (März 2024) informieren. 


Klimafolgenanpassung

Im Januar 2020 haben die Kommunen der Klimaregion damit begonnen, in Kooperation mit den Büros Innovation City Management aus Bottrop und K.Plan aus Bochum ein Klimaschutzteilkonzept zur Anpassung an den Klimawandel zu erarbeiten. Die Erarbeitung wird durch das Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert. Das fertige Teilkonzept wird das bestehende integrierte Klimaschutzkonzept aus dem Jahr 2012 ergänzen und die Folgen des Klimawandels in den einzelnen Städten und Gemeinden behandeln. Das bedeutet, dass konkrete Maßnahmen entwickelt werden, die unter anderem Schäden und Beeinträchtigungen durch Extrem-Niederschläge, Überflutungen, Sturm und Hitze verhindern bzw. abmildern sollen.4

Der Rat der Stadt Bornheim hat in seiner Sitzung vom 15.12.2022 beschlossen, das Interkommunale Klimaschutzteilkonzept zur Klimaanpassung in der Region Rhein-Voreifel für Bornheim umzusetzen sowie ein kontinuierliches Klimaanpassungs-Controlling aufzubauen.

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Der Rat der Stadt Bornheim hat in seiner Sitzung vom 15.12.2022 beschlossen, das Interkommunale Klimaschutzteilkonzept zur Klimaanpassung in der Region Rhein-Voreifel für Bornheim umzusetzen sowie ein kontinuierliches Klimaanpassungs-Controlling aufzubauen.

In derselben Ratssitzung wurde die Verwaltung damit beauftragt, dem Rat im Sommer 2022 einen Maßnahmenkatalog mit einer zeitlichen Abfolge von Schritten auf dem Weg zu diesem Ziel vorzustellen. Die Schritte sind Bestandteil eines zu erarbeitenden Konzepts, aus dem unter anderem hervorgehen soll, wie das Ziel der Klimaneutralität erreicht werden kann.

Die Verwaltung hat nach der Beschlussfassung den Auftrag zur Aufstellung des Konzepts an ein externes Beratungsbüro zu vergeben. Nach einem umfangreichen Vergabeverfahren, an dem auch die Politik umfassend beteiligt wurde, konnte das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) im März 2022 mit der Konzepterstellung beauftragt werden. Die verwaltungsinterne Auftaktveranstaltung fand im Mai 2022 statt. Bei einer Bearbeitungsdauer von etwa einem Jahr kann das Konzept dem Rat voraussichtlich Mitte 2024 vorgelegt werden. Bereits am 09.02.2023 wurde im Umweltausschuss die vom IfaS ermittelte Treibhausgasbilanz der Stadt Bornheim vorgestellt.

Dem vorausgegangen sind folgende Konzepte:

  • Im Jahr 2009 hat die Stadt Bornheim mit dem Aktionsplan Klimaschutz ein eigenes integriertes Klimaschutzkonzept vorgelegt.
  • Im Jahr 2012 hat die Stadt zudem gemeinsam mit den anderen Städten und Gemeinden der Klimaregion Rhein-Voreifel ein gemeinsames, integriertes Klimaschutzkonzept aufgestellt.

Das Konzept sowie umfassendes Kartenmaterial kann man auf der Webseitehttps://www.klimarv.de/projektdoku einsehen.

 


Treibhausgasbilanz der Stadt Bornheim

Eine Treibhausgasbilanz (oder Carbon Footprint) beschreibt alle klimawirksamen Emissionen eines Unternehmens, eines Produkts oder auch innerhalb eines bestimmten Raumes - etwa einer Kommune. Mit einer Treibhausgasbilanz lässt sich einschätzen, wie klimafreundlich der untersuchte Raum ist. Daraus wiederum lassen sich Maßnahmen zur Vermeidung und Reduktion von Treibhausgasemissionen ableiten. Die Energie- und Treibhausgasbilanz bildet also die Grundlage um strategische Planungs- und Entscheidungshilfen für die Umsetzung von Maßnahmen im Hinblick auf die übergeordnete Zielstellung Klimaneutralität erarbeiten und bewerten zu können. 

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Am 09.02.2023 hat das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) im Umweltausschuss die Treibhausgasbilanz der Stadt Bornheim aus dem Jahr 2019 vorgestellt. Die vom IfaS ermittelten Daten aus dem Jahr 2019 als aktuellster verfügbarer Datensatz geben neben der Treibhausgasbilanz der Stadt Bornheim zudem Auskunft über die Energiebilanz. Dieser Bilanzierung nach wurden insgesamt 267.900 Tonnen Treibhausgasemissionen ausgestoßen, was einem Pro-Kopf-Anteil von 5,5 Tonnen entspricht. In Sektoren aufgeteilt ergibt sich daraus, dass 48% der Emissionen von privaten Haushalten, 31,5% aus dem Verkehr, 19% aus Industrie, Gewerbe und Dienstleistungen sowie 1,5% aus städtischen Liegenschaften stammen.

In Summe beträgt der Gesamtenergieverbrauch in Bornheim 843.900 MWh, pro Kopf stellt das etwa 17,5 MWh dar. Der Energieverbrauch verteilt sich auf Strom mit 17%, auf Wärme mit 52% und auf den Verkehr mit 31%. Im Stromsektor beläuft sich der Anteil klimaschädlicher fossiler Quellen auf 79,5%, während es im Wärmesektor sogar 96,5% sind. Hier gibt es in der klimaneutralen Transformation also noch großen Handlungsbedarf, dem sich die Stadt Bornheim annimmt.

Mit Blick auf den Verkehrsbereich geht aus der Bilanzierung des IfaS hervor, dass 78% der Verkehrsleistung im Personenverkehr auf den motorisierten Individualverkehr zurückzuführen ist. Die Verkehrsleistung des ÖPNV beläuft sich auf 13%, Fuß- und Radverkehr kommen auf 4% und 5%.

Seit 2010 sind sowohl der Energieverbrauch, als auch die Treibhausgasemissionen um 10% gesunken, jedoch ist diese Reduzierung hinsichtlich des Ziels der Klimaneutralität bis spätestens 2045 zu langsam vorangegangen. Daher befindet sich, wie durch den Rat der Stadt Bornheim beschlossen, ein umfassendes Konzept zur Umsetzung strategischer Klimaschutzmaßnahmen in Arbeit.

Den vollständigen Bericht zur Treibhausgasbilanz können Sie HIER einsehen.


Klimaneutralität

Klimaneutralität ist das wichtigste Ziel des Klimaschutzes. Was man genau darunter versteht und was das für die Stadt Bornheim bedeutet, lesen Sie HIER   

Geförderte Klimaschutzprojekte

Beteiligte Partner

​Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)

Internet:
www.bmu.de
www.klimaschutz.de

Forschungszentrum Jülich – Projektträger Jülich (PTJ)

Internet:
Projektträger Jülich
Klimaschutzinitiative Kommunen

Logo Projektträger Jülich


Interkommunaler Klimaschutz

Neben dem kommunalen Klimaschutz gibt es auch den interkommunalen Klimaschutz. Dafür zuständig sind derzeit die beiden Interkommunalen Klimaschutzmanagerinnen Yvonne Liczner und Alexandra Bohlen. Ihr Zuständigkeitsgebiet umfasst die Klimaregion Rhein-Voreifel, d.h. die Städte Bornheim, Meckenheim und  Rheinbach sowie die Gemeinden Alfter, Swisttal und Wachtberg.

Die Stelle wurde für insgesamt fünf Jahre vom Bundesministerium für Umwelt- Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert (nähere Infos zum Förderprojekt siehe unten auf dieser Seite). Seit Ablauf der Förderperiode wird das interkommunale Klimaschutzmanagement von den sechs Städten und Gemeinden eigenfinanziert und unbefristet fortgeführt.

Das Aufgabenspektrum der Klimaschutzmangerinnen ergibt sich aus dem Integrierten Klimaschutzkonzept aus dem Jahr 2012 und aus dem kürzlich erstellten Klimafolgenanpassungskonzept für die Region.

Nähere Informationen zum Interkommunalen Klimaschutz finden Sie HIER


Ansprechpartner

Dr. Wolfgang Paulus
Amtsleiter
Amt für Umwelt, Klimaschutz und Stadtgrün
Telefon: 02222 945-308
E-Mail