Bienenfutter aus dem Automaten

Zwei quietschgelbe Kästen, verziert mit Bienen- und Blumenstickern: Die neuen Bienenfutterautomaten, die an den Kitas „St. Joseph“ in Kardorf und „Sonnenblume“ in Walberberg angebracht sind, sind kaum zu übersehen.

Dabei handelt es sich um ehemalige Kaugummiautomaten. Doch statt der klebrigen Süßigkeit kann man für 50 Cent bald Blühmischungen in Kapseln ziehen. Ausgesät auf Balkon oder im heimischen Garten lässt sich so spielerisch ein kleiner Beitrag gegen das Insektensterben leisten.

Die Stadt Bornheim hat zunächst zwei Automaten aufhängen lassen. Ziel ist es, im Stadtgebiet die Nahrungsvielfalt für Bestäuber zu verbessern und auf den Schutz lokaler biologischer Vielfalt aufmerksam zu machen. Die Automaten sind Teil der Aktion „Lass deinen Ort aufblühen!“, die die „Bienenretter Manufaktur“ ins Leben gerufen hat. Erfinder und Gestalter der Automaten ist der Dortmunder Sebastian Everding. Er arbeitet alte Kaugummiautomaten auf und rettet sie so vor der Schrottpresse. „Damit versuche ich die Welt ein bisschen lustiger und gleichzeitig etwas ökologisch Sinnvolles zu machen“, erklärt Everding.

"Toll finde ich, dass das Mehrweg-Prinzip von den Kids auf eine freudige Weise eingeübt wird", freut sich Bürgermeister Christoph Becker. Damit die Samen nicht aufquellen, müssen sie in Plastikkugeln gefüllt werden. Diese können leer in einen Rückgabebehälter geworfen werden, der direkt neben dem Bienenfutterautomaten steht. Die Kugeln werden dann neu befüllt wiederverwendet.

Bürgermeister Christoph Becker und Kita-Kinder am Bienenfutterautomaten

Bürgermeister Christoph Becker hilft den Kita-Kids, die sich freudestrahlend Bienenfutter am Automaten erdrehen

Die regionalen Blühmischungen steuert ebenfalls die Bienenretter Manufaktur bei. „Ein Teil des Erlöses wird für die Nachhaltigkeitsbildung gespendet“, sagt der Leiter des Nachhaltigkeitsprojekts Christian Bourgeois. Auch in Kardorf und Walberberg steht nun ein solcher Automat. „Wir freuen uns sehr, damit einen Beitrag zur biologischen Vielfalt in unserer Stadt leisten zu können“, betont Bürgermeister Christoph Becker. Sein Dank gilt der Fahrschule Lambertz, die das Preisgeld des Umweltpreises für den Erwerb eines zweiten Bienenfutterautomaten zur Verfügung gestellt hat. Er befindet sich vor der Kita „St. Joseph“ in der Schulstraße in Kardorf.

Das Netzwerk der Bienenautomaten wird immer größer: Alleine im ersten Jahr 2019 wurden 120 Automaten ausgeliefert. Tatkräftige Unterstützung beim Befüllen der Saatkapseln erhalten die Initiatoren von einer integrativen Werkstatt.

> Nähere Informationen zu den Bienenfutterautomaten gibt es unter: www.bienenautomat.de und www.bienenretter.com/bienenautomat

Freuen sich mit den Kita-Kids über den neuen Bienenfutterautomaten (v.l.): Wolfgang Paulus (Leiter Amt für Umwelt, Klimaschutz und Stadtgrün), Yasmin Euler-Wendt (Amt für Umwelt, Klimaschutz und Stadtgrün), Bürgermeister Christoph Becker, Margarete Walbrühl (Leiterin Kita „Sonnenblume“) und Dennis Brewes (Fahrschule Lambertz)