Gut besuchtes Podiumsgespräch zu Maler Ditz

Über 50 Gäste kamen zum Podiumsgespräch „Ein Dorf im Spiegel der Kunst – Erinnerungen an den Waldorfer Maler Gerhard Ditz“ am Wochenende im Pfarrsaal Waldorf.

(v.li.:) Dr. Horst Bursch, Judith Steinig-Lange, Dr. Dennis Janzen, Franz-Josef Geuer, Dr. Simon Oelgemöller

Viele brachten sogar Ölgemälde des Malers und die dazugehörigen Geschichten mit und bereicherten so den ausgelassenen Abend rund um „De Ditze Jerret“, der in den 1940er Jahren die Akademie für angewandte Kunst in München besuchte und anschließend vor allem als Landwirt in Bornheim-Waldorf tätig war. Dort bearbeitete er zahlreiche Motive des Dorflebens künstlerisch und seine Werke sind noch in vielen Waldorfer Haushalten zu finden. Er verstarb vor genau 40 Jahren – Anlass genug, seiner Person und seinem weitreichenden Werk Aufmerksamkeit zu schenken.

Der Pfarrsaal wurde zum Ort der Ausstellung und des Dialogs. Stadtarchivar Dr. Simon Oelgemöller und die städtische Kulturförderin Judith Steinig-Lange moderierten den Abend mit Redebeiträgen von Heimatforscher Dr. Horst Bursch und Kunstwissenschaftler Dr. Dennis Janzen, die zum Austausch anregten. Franz-Josef Geuer, der als Experte für den Ort Waldorf eingeladen war, stellte zwei bisher unbekannte Gemälde von Ditz vor. Die Tochter des Malers Rosemarie Ditz war ebenfalls Gast und zeigte sich gerührt, wie viel Interesse, Wissen und Erinnerungen rund um das Werk ihres Vaters in Waldorf noch lebendig sind.

Die Veranstaltung stellte einen angeregten Auftakt für eine weitere Auseinandersetzung mit dem Werk von Gerhard Ditz dar. Anekdoten wurden rege geteilt und Fragen zu Dörflichkeit und Ortsentwicklung sowie die soziale Bedeutung und Aktualisierung von Ditz´ Waldorfer Ansicht diskutiert. Mittelfristig sollen Ditz´ Arbeiten neu entdeckt und vermittelt werden; aktuell wird an einer Förderung gearbeitet, um die Ersterfassung aller Werke und eine Digitalisierung zu ermöglichen. Auch Schulkooperationen im Kunstunterricht und eine Anbindung an die universitäre Forschung und Lehre sind angedacht.

Stadtarchiv und Kulturförderung suchen dazu laufend nach weiteren Werken des Malers und Austausch mit Zeitzeugen und der Dorfgemeinschaft in Waldorf, gerne per E-Mail an: stadtarchiv(at)stadt-bornheim.de