Drei Bornheimer Initiativen freuen sich auch in diesem Jahr über den Heimatpreis, den die Stadt in der letzten Ratssitzung verliehen hat.
Stadt verleiht Heimatpreis
Vereine & BrauchtumAlleStadtgeschehen13. Oktober 2025
Aus sieben Bewerbungen hatte der Ausschuss für Sport, Kultur und Ehrenamt in einer geheimen Abstimmung folgende Preisträger gewählt: die Ferienfreizeit der katholischen Jugend St. Evergislus Brenig, den Rösberger Erinnerungsweg des Arbeitskreises „Jüdisches Leben in Rösberg“ und den Heimat- und Eifelverein Bornheim e.V.
Bürgermeister Christoph Becker, der die Preise gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Ausschusses für Sport, Kultur und Ehrenamt Michael Söllheim verlieh, betonte: "Jede der Bewerbungen hätte den Preis verdient. Denn ohne die vielen Menschen, die sich unentgeltlich und selbstlos um andere kümmern, die für ein vielseitiges, niederschwelliges Kultur- und Sportangebot sorgen, die im Notfall anrücken und Leben retten, würde unsere Stadt nicht so wunderbar funktionieren. Vielen Dank an Sie alle!"
Den ersten Platz, der mit 2.500 Euro dotiert ist, erlangte St. Evergislus Brenig. Zum Hintergrund: Seit fast 30 Jahren fährt die katholische Jugend Brenig in ein offenes Zeltlager mit Kindern und Jugendlichen im Alter von 9 bis 14 Jahren aus dem gesamten Stadtgebiet. Die sozial Schwächeren werden bewusst angesprochen und durch Förderbeiträge mit ins Lager einbezogen, so dass auch diese Kinder etwas Schönes aus den Ferien berichten können. Die Betreuer*innen arbeiten ehrenamtlich.
Platz zwei mit 1.500 Euro geht an den Arbeitskreis „Jüdisches Leben in Rösberg“ für den Rösberger Erinnerungsweg. Der Weg verbindet die Erinnerungstafel an die Zwangsarbeiter*innen des Zweiten Weltkriegs auf dem historischen Dorfplatz mit der Erinnerungstafel an die ehemaligen jüdischen Friedhöfe Rösbergs in der Metternicher Straße. Für den Heimatpreis 2025 wurde der Rösberger Erinnerungsweg in der Version vorgeschlagen, in der er sich an Multiplikator*innen richtet, die mit 10- bis 16-jährigen Schüler*innen arbeiten. Hierzu sollen Methoden und didaktische Materialien entwickelt werden, die Kinder und Jugendliche besonders ansprechen.
Den dritten Platz mit 1.000 Euro erhält der Heimat- und Eifelvereins Bornheim e.V. Den Gründungsvätern des Vereins lag neben dem Wandern auch die Beschäftigung mit heimatlichen Themen sehr am Herzen, zum Beispiel mit geschichtlichen oder denkwürdigen Ereignissen. So wurde am 4.12.1993 der Mahn- und Gedenkstein „Am Isebahnsjrave“ (hochdeutsch: am Eisenbahngraben) feierlich enthüllt, der an die Opfer eines Tieffliegerangriffs auf einen Personenzug am 4.12.1944 erinnern soll, bei dem 19 Personen getötet und viele weitere schwer verletzt wurden. Er trägt die Inschrift „BEDENKET + GEDENKET“.
Seit wieder ein Krieg in Europa wütet und auch Hass und Hetze in die öffentliche Wahrnehmung zurückgekehrt sind, hat die Inschrift erneut an Bedeutung gewonnen. So haben Vorstandsmitglieder des Vereins den Stein von Grund auf gesäubert und die Inschrift restauriert. Anlässlich des 80. Jahrestags des Tieffliegerangriffs fand letztes Jahr eine Gedenkstunde am Mahnmal statt, an der auch zwei Zeitzeugen teilnahmen. Der Stein soll weiterhin gepflegt und erhalten werden.
Der Rat der Stadt Bornheim hatte 2019 die Teilnahme am „Heimat-Preis“ beschlossen und diese 2023 verlängert. Dabei handelt es sich um ein Förderprogramm vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung NRW. Mithilfe dieses Programms erhält die Stadt Bornheim die Möglichkeit, lokales Engagement und besondere Projekte mit Heimatbezug zu würdigen und Preisgelder von insgesamt 5.000 Euro zu vergeben. Die Auszeichnung soll vor allem eine Wertschätzung gegenüber Ehrenamtlichen und Vereinen ausdrücken sowie zur Mitgestaltung unserer Gesellschaft motivieren.