Kommunale Wärmeplanung abgeschlossen

Bornheim hat die Kommunale Wärmeplanung abgeschlossen und damit den Grundstein für eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2045 gelegt.

Kommunale Wärmeplanung der Stadt Bornheim
Kommunale Wärmeplanung der Stadt Bornheim

Der Stadtrat nahm den 200-seitigen Bericht im Oktober einstimmig an. Gemeinsam mit dem Team Wärmewende von e-regio analysierte die Stadt das gesamte Gebiet. Sie untersuchte bestehende Gebäude- und Heizstrukturen sowie Potenziale für klimaneutrales Heizen. Die Ergebnisse zeigen, dass sich Potenziale und Lösungen innerhalb der Stadt unterscheiden.

Die Analyse identifizierte mehrere Gebiete mit Potenzial für Wärmenetze, darunter die Innenstadt mit kommunalen Einrichtungen und das Gewerbegebiet Roisdorf, wo zum Beispiel unvermeidbare Abwärme genutzt werden könnte. Auch Hersel eignet sich für eine netzgebundene Lösung mit Wärme aus dem Rhein.

In den meisten Siedlungsbereichen sind individuelle Lösungen wie Wärmepumpen oder Biomasseheizungen sinnvoll. Kleinere Nachbarschaftsnetze mit zentraler Wärmeversorgung sind ebenfalls möglich. Da strombasierte Wärmelösungen künftig wichtig sind, ist der Ausbau erneuerbarer Energien und ein stabiles Stromnetz unerlässlich. Energetische Sanierungen sind notwendig, um den Wärmebedarf zu senken. Bürgerinnen und Bürger sollten sich frühzeitig über passende Heizungstechnologien und Sanierungsmaßnahmen informieren.

In Gewerbe und Industrie bleibt die Dekarbonisierung von Wärmeprozessen eine Herausforderung. Der Einsatz grüner Gase wie Wasserstoff ist möglich, aber noch unsicher in Kosten und Verfügbarkeit. Die Transformation des Gasnetzes spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Mit dem Abschluss der Wärmeplanung erfüllt Bornheim die gesetzlichen Vorgaben. Für Eigentümerinnen und Eigentümer entstehen keine unmittelbaren Verpflichtungen, insbesondere nicht im Hinblick auf die 65 %-Regelung des Gebäudeenergiegesetzes.

Diese greift erst bei konkreten Festlegungen für einzelne Gebiete. Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Ökozentrums NRW.

Auf Grundlage der Wärmeplanung sollen nun konkrete Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden. Ob die Wärmenetze realisiert werden können, klären weitere Planungsphasen. Die Stadt Bornheim hat mit der Gründung der Energiegenossenschaft zur Umsetzung der Wärmewende die organisatorische Struktur geschaffen, um die Aufgaben der Wärmeplanung voranzutreiben. Die Verwaltung plant Informationsveranstaltungen und wird fortlaufend über die Wärmeplanung berichten.

In fünf Jahren ist eine Überprüfung und Neubewertung der Wärmeplanung gesetzlich vorgeschrieben. Die Ergebnisse können Sie hier abrufen: https://bornheim.deine-waermewende.de/.