Die Stadt Bornheim hat auf dem Ville-Rücken und in der Rheinebene zwei rechtskräftige Windkraftzonen ausgewiesen, die substanziell zur erneuerbaren Energieerzeugung beitragen sollen.
Windenergie in Bornheim
WindenergieAlleStadtgeschehen16. Juni 2025
Dies ist angesichts der Klimaziele dringend nötig. Auf dem Ville-Rücken sieht die Planung 15 Windräder vor, die wegen Auflagen des Militärflughafens in Nörvenich maximal 150 Meter hoch sein dürfen. Zwei Firmen planen dort Windanlagen, darunter die REA aus Düren. Deren neun Anlagen sind am 12. Juni 2025 genehmigt worden.
Nun hat das Unternehmen der Stadt mitgeteilt, dass es seine Pläne derzeit nicht umsetzen kann. Grund seien die sehr geringen Ertragsprognosen, die vorgeschriebene Höhenbegrenzung, eine sinkende EEG-Vergütung und steigende Anlagenpreise, sowie sehr hohe Netzanschlusskosten. Die REA erklärt dazu, dass Windanlagen in den letzten Jahren deutlich größer und leistungsstärker geworden seien. So gebe es kaum noch Windenergieanlagen-Hersteller, die Anlagen mit einer Gesamthöhe von 150 Metern bauen. Dieses geringe Angebot in Verbindung mit kontinuierlich steigenden Materialpreisen habe unweigerlich zu erheblichen Preissteigerungen geführt.
„Die Kombination der skizzierten Situation bringt uns bedauerlicherweise nach intensiver Prüfung zu dem Ergebnis, dass unser Windpark auf dem Ville-Rücken unter den aktuellen Rahmenbedingungen wirtschaftlich schlichtweg nicht darstellbar ist und zudem nicht mit den Vorgaben der Banken finanzierbar ist. Hierbei haben wir eine Vielzahl an Optimierungspotentialen untersucht. Leider ist keins davon – auch die Summe von vielen kleinen Optimierungen nicht – ausreichend, um einen wirtschaftlichen Betrieb darstellen zu können“, sagt REA-Projektleiter Hendrik Heyder.
Sechs Windräder der STAWAG Energie GmbH aus Aachen mit je 150 Metern Höhe sind im Frühjahr bereits genehmigt worden. Die Rahmenbedingungen sind die gleichen. Auch die STAWAG sieht derzeit Schwierigkeiten bei der Projektrealisierung, bedingt durch hohen Finanzierungsbedarf und fehlende räumliche Nähe. Daher überlegt das Unternehmen, lokale Partner zu gewinnen. Diese Überlegungen sind noch nicht abgeschlossen.
„Wir hoffen weiterhin auf die Realisierung in den beiden vom Rat beschlossenen und ausgewiesenen Konzentrationszonen. Windkraft zählt zu den klimafreundlichsten Energiequellen“, sagt Bürgermeister Becker. Da die Genehmigung zunächst ihre Gültigkeit behält, wird die REA die Entwicklungen auf dem Windenergiemarkt im Blick halten. „Sollten sich die Rahmenbedingungen wieder signifikant verbessern, sind wir in der Lage, auf dem Ville-Rücken sofort in die Umsetzung zu gehen“, so REA-Projektleiter Heyder.