Klimatische Veränderungen und das Einführen von invasiven Arten durch z.B. internationalen Handel haben zu einem Ungleichgewicht in Ökosystemen geführt. So nehmen immer mehr eingeschleppte Arten die Überhand und verdrängen heimische Tiere und Pflanzen. 

Eichenprozessionsspinner

Seit einigen Jahren breitet sich der Eichenprozessionsspinner in Deutschland aus (BMLEH) - auch in Bornheim trat er schon mehrfach auf. Der zu den Schmetterlingen gehöhrende Nachtfalter lebt von Verpuppung zu späten Larvenstadien fast ausschließlich auf Eichen. Dort bewegen sie sich oft in langen Reihen hintereinander, was ihnen den Namen "Prozessionsspinner" einbrachte. Tagsüber und zur Häutung halten sie sich in selbst gesponnenen Raupennestern am Stamm oder in Astgabeln auf. Ab dem dritten Larvenstadium bilden sich Brennhaare, die starke allergische Reaktionen auslösen können. Da die feinen Brennhaar leicht brechen und vom Winde verweht werden, kann nicht nur der unmittelbare Kontakt, sondern auch der Aufenthalt in der Nähe befallener Bäume gefährlich sein. 

ABER: Nicht jede behaarte Raupe ist ein Eichenprozesionsspinner und auch ähnliche Raupen bilden Gespinste an Bäumen und Sträuchern. Bei uns sind Eichenprozessionsspinner bisher ausschließlich an  Eichen beobachtet worden. Viele dem Ordnungs- oder Umweltamt gemeldete Fälle von Eichenprozessionsspinnern haben sich erfreulicherweise als Fehlalarm herausgestellt. 

Bei Verdacht auf Eichenprozessionsspinner sollte möglichst geprüft werden, ob sie an einer Eiche auftreten und ob es sich eventuell um eine andere Raupenart handelt. Online gibt es hilfreiche Beiträge zur richtigen Bestimmung. Bestätigt sich der Verdacht, dass es sich bei einem beobachteten Raupenvorkommen um den Eichenprozessionsspinner handelt, wird um eine Mitteilung per Telefon (Umwelttelefon 02222 945-310) oder E-Mail (umwelt@Stadt-Bornheim.de) gebeten – möglichst mit genauen Ortsangaben und, wenn möglich, mit Fotos.

Mehr Informationen finden Sie in unseren Flyern: Leitfaden zur Eindämmung des Eichenprozessionsspinners und im FAQ.


Herkulesstaude

Die Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum), auch Riesen-Bärenklau genannt, ist eine imposante Pflanze, die aus dem Kaukasus stammt und im 19. Jahrhundert als Zierpflanze in Deutschland eingeführt wurde. Sie kann unter günstgen Bedingungen einen Höhe von vier Metern erreichen, während der heimische Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium) lediglich zwei bis drei Meter erreicht. 

Die Herkulesstaude hat sich in den letzten Jahrzehnten stark ausge­breitet und dabei einheimische Pflanzen verdrängt. Außerdem produziert sie einen Saft, der auf der Haut in Verbindung mit Licht verbrennungsartige Schäden hervorruft, weswegen eine weitere Ausbreitung eingedämmt werden muss. Im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis gibt es bereits große Bestände, wobei das linksrheinische Vorkommen noch sehr gering und vereinzelt ist. Die Stadt Bornheim versuch eine weitere Ausbreitung wirkungsvoll zu verhindern. 

Informationen zur Bekämpfung der Pflanze und zu den dabei notwendigen Vorsichtsmaßnahmen bietet die Internetseite der Landwirtschaftskammer NRW sowie ein angehängtes Faltblatt des Rhein-Sieg-Kreises. Außerdem wird darum gebeten, Standorte der Herkulesstaude im Stadtgebiet von Bornheim dem Umweltamt zu melden - am besten mit Fotos zur genauen Identifikation (umwelt@Stadt-Bornheim.de oder 02222945310).

Weitere Informationen finden Sie in den Flyern Die Herkulesstaude und Der Riesen-Bärenklau.


Rosskastanien-Miniermotte

Die Rosskastanien-Maniermotte  (Cameraria ohridella) ist ein Schmetterling, der 1984 in Mazedonien entdeckt wurde und breitete sich ab der Jahrtausendwende im Rheinland aus. Die Raupen leben in den Blättern der weißblütigen Rosskastanien und fressen dort Gänge (Minen) hinein, die sich zu centgroßen Hohlräumen erweitern können. Davon wird das Laub fleckig und verwelkt vorzeitig. Bisher ist zwar noch kein Fall bekannt geworden, in dem ein Baum infolge des Be­falls abgestorben wäre, aber die Bäume werden bei starkem Befall natürlich ge­schwächt. 

Zur Bekämpfung ist es wichtig, heruntergefallenes Laub möglichst frühzeitig wegzuräumen, da die Puppen der letzten jährlichen Generation darin überwintern. Das Laub sollte nicht im eigenen Garten kompostiert werden, da diese oft nicht die nötigen Temperaturen erreichen, um die Puppen abzutöten. Stattdessen soltle das in der Biotonne oder Biosäcken entsorgt werden. In großen Kompostieranlagen können die befallenen Blätter pro­blem­los kom­pos­tiert werden.


Aufrechte Ambrosie

Die Aufrechte Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia) stammt aus Nordamerika, wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in Südosteuropa eingeschleppt und breitet sich seit den 50er Jahren invasiv aus. In Nordrhein-Westfalen tritt sie inzwischen ebenfalls unregelmäßig auf. In Bornheim wurde 2007 ein Ambrosia-Bestand bei Merten entdeckt und vernichtet. Sie ist zwar nicht giftig, kann aber beim Einatmen durch das starke allergene Potential ihres Blütenstaubes zu schwerer Atemot und zu Asthmaanfällen führen. Deswegen muss ihre Verbreitung eingedämmt werden. 

Die Ambrosie kann einfach mit dem Gemeinen Beifuß verwechselt werden, welche aber harmlos ist.  Das Landesamt für Natur, Umwelt und Klima (LANUK) NRW stellt weitere Informationen über die Ambrosie bereit, darunter eine gute Beschreibung der Erkennungs- und Unterscheidungsmerkmale.

 Funde der Aufrechten Ambrosie können dem Umweltamt gemeldet werden (Umwelttelefon 02222 945-310 oder E-Mail umwelt@Stadt-Bornheim.de), möglichst mit genauen Ortsangaben und, wenn möglich, mit Fotos.