Haus Regenbogen ist die erste „AckerKita“ in der Region

Die städtische Kita „Haus Regenbogen“ ist die erste „AckerKita“ in der Region. Was das bedeutet, können Kinder und Erzieherinnen seit dem Frühjahr auf dem eigenen Acker am Gemüseweg erfahren.

Bürgermeister Christoph Becker und die Regenbogen-Kinder haben den ersten Apfelbaum gepflanzt.

Denn direkt neben dem neuen Kindergarten am Maarpfad in Bornheim-Roisdorf befindet sich das brachliegende rund 3300 Quadratmeter große Grundstück, das die Kita-Gemeinschaft fleißig bewirtschaftet. Die Gemeinschaft besteht aus 5 Roisdorfer Kindergärten: den städtischen Einrichtungen „Lummerland“, „Baumhaus“, „Blumenwiese“ und „Haus Regenbogen“ sowie der AWO-Einrichtung „Sonnenstrahl“. Darüber hinaus haben etwa 30 Familien im „Familiengarten“ jeweils eine kleine Parzelle übernommen. Alle gemeinsam haben sich zum Ziel gesetzt, durch ökologisches und nachhaltiges Gärtnern einen ganzheitlichen Bezug zu natürlicher und gesunder Nahrung herzustellen. Ein besonderes Anliegen ist es, insbesondere die Kinder dafür zu sensibilisieren, zu begeistern und aktiv zu beteiligen. Gemeinsam mit den Kindern, Kita-Leiter Lothar Nehren, einer Mutter und Erzieherinnen hat Bürgermeister Christoph Becker den ersten Baum der künftigen Streuobstwiese gepflanzt - eine alte Apfelbsorte. Dieser Baum erhält den Namen der Baumpatin und Mutter Nadine Decker. Denn alle Bäume sollen mit dem Namen ihrer jeweiligen Patinnen und Paten versehen werden.

Aus dem Acker ist mittlerweile schon ein üppig bepflanzter Obst- und Gemüsegarten geworden.

Was ist eine „AckerKita“ ?

Das „Haus Regenbogen“ beteiligt sich an der „GemüseAckerdemie“, einem Bildungsprogramm des gemeinnützigen Vereins Acker e. V., ein Verein, der sich für mehr Wertschätzung von Natur und Lebensmitteln in der Gesellschaft einsetzt. Ziel des Programms, das auf sechs Jahre angelegt ist, ist es, durch spielerisches und praktisches Erleben die Wertschätzung für Lebensmittel und das Interesse für Natur zu steigern. Mit der „AckerKita“ werden Naturerfahrungsräume in Einrichtungen frühkindlicher Bildung geschaffen. Durch den Anbau, die Ernte und das Verarbeiten von Gemüse erlangen Kinder landwirtschaftliches Grundwissen und erfahren den natürlichen Verlauf eines Ackerjahres mit allen Sinnen. Die Kinder bauen auf ihrem Acker bis zu 25 verschiedene Gemüsearten und Obstsorten an. Die Pflege übernehmen die Kinder unter Anleitung der Erzieherinnen und Erzieher und mit Unterstützung der „GemüseAckerdemie“.

Die Kinder sind emsig bei der Sache und haben großen Spaß bei der Gartenarbeit

Die Arbeit auf dem „Acker“:

Am Anfang war großer Arbeitseinsatz erforderlich, denn Unkraut, Gras und Büsche hatten das Ackergrundstück überwuchert. Durch Gemeinschaftsaktionen und mit Hilfe von vernetzten Unterstützern wurde das Grundstück wieder für den Ackerbau hergerichtet. Es wurde gesät, gepflanzt, gehegt und gepflegt. Natürlich gab es auch Misserfolge: Die wunderbar angesetzten Tomaten wurden Opfer einer Krankheit. Aber aus solchen Erfahrungen lernen die Gemüsebäuerinnen und –bauern.

Der Förderverein Haus Regenbogen unterstützt das Projekt logistisch und sorgt dafür, dass die Rahmenbedingungen stimmen. So stehen den Gärtnerinnen und Gärtnern Gerätschaften und Wasser zur Verfügung. Außerdem wurde ein Zaun errichtet, damit die Gemüsepflanzen und die Ernte vor Wildfraß gesichert ist und zudem kein Kind verloren geht. Das Projekt wird von mehreren regionalen Sponsoren gefördert, und auch die Bürgerstiftung hat das Projekt finanziell unterstützt.  

Damit die neuen, meist unerfahrenen „Vorgebirgsbauern und Vorgebirgsbäuerinnen“ auf Dauer erfolgreich ökologisch-nachhaltig arbeiten können, gibt es fachliche Unterstützung: Die „GemüseAckerdemie“ begleitet einen Teil der Kindergartenkinder über das Jahr und die Familien können sich über „Naturpädagogik Köln/Bonn“ aus Bornheim beraten lassen.

Die Kinder sind gerne auf ihrem Acker und in der Natur

Neben dem „Gemeinschaftsacker“ legt das Haus Regenbogen auf dem Acker einen Familiengarten an. Denn ob Eltern oder Großeltern, Kita-Ehemalige oder Freunde – sie alle können kostenlos Parzellen zum Anbau von Obst und Gemüse nutzen. Denn „gemeinsames ackern“ verbindet, Natur und Gemeinschaft können neu erlebt werden.