Zunächst ertönte Klezmer-Musik des Kölner Trios hexagram am Stolperstein in Roisdorf, bevor Bürgermeister Christian Mandt zum Gedenken an das Novemberpogrom das Wort ergriff.
Erinnern für Heute und Morgen
Termine & AktionenAlleStadtgeschehen11. November 2025
In seiner Rede am Stolperstein für Alfons Feldmann in der Neußer Straße 4 erinnerte der Bürgermeister die zahlreichen Teilnehmenden an dessen Geschichte: Alfons Feldmann wurde 1903 in Köln geboren und wuchs bei seinen Eltern in Roisdorf auf. Sein Vater Michael war jüdischen Glaubens und seine Mutter Christine war katholischer Konfession. „Allein diese Toleranz und Gleichwertigkeit beider Religionen in einer Familie verdeutlichen, dass die Menschen damals gar keine Unterschiede machten. Die Familie Feldmann war mittendrin und voll integriert im gesellschaftlichen Leben“, betonte Mandt.
Der junge Alfons Feldmann trat ab 1921 als Sänger, Schauspieler und Kabarettist auf und wurde von seinem Publikum sogar international sehr geschätzt. Mit zunehmender Propaganda und öffentlicher Dominanz der Nationalsozialisten aber wurde Feldmann ab dem Jahr 1932 bei Auftritten verspottet. Eine schlimme Zeit hatte begonnen. Menschen wurden ausgegrenzt, verfolgt und ihrer Lebensgrundlage beraubt. In Bornheim führte der Rassismus am 10. November 1938 dazu, dass die Synagoge in Brand gesteckt wurde. Die Familie Feldmann musste außerdem mit ansehen, wie die Fenster ihres Hauses eingeschlagen wurden.
Aus Ausgrenzung, Hass und Demütigung wurde schließlich Vertreibung, Deportation und Ermordung. Die Familie Feldmann wurde 1944 verhaftet und zur Zwangsarbeit verpflichtet. Das weitere Schicksal von Alfons Feldmann ist nicht bekannt. Es heißt, er sei in Berlin zur Wehrmacht eingezogen worden. Sicher ist, dass er für tot erklärt wurde.
Die Rede des Bürgermeisters endete mit einer Schweigeminute. Die Teilnehmenden hielten Kerzen in der Hand. Es folgte ein ökumenisches Gebet der Pfarrer Dariusz Glowacki von der Katholischen Kirchengemeinde Bornheim und Dieter Katernberg der Evangelischen Kirchengemeinde Vorgebirge. Nach weiterer Klezmer-Musik von der Band hexagram gingen die Teilnehmenden gemeinsam zum Rathaus, wo die Veranstaltung fortgesetzt wurde.

