Netzwerk „Frühe Hilfen“ tauscht sich in Bornheim aus

„Sehr gut organisiert mit viel Herzblut“, „Tolles Zeitmanagement, lebendige Moderation“ oder auch „Rundum gelungene Veranstaltung“ – das sind nur einige Kommentare von Teilnehmern am 10. Überregionalen Netzwerktreffen der Frühen Hilfen, das diesmal das Jugendamt der Stadt Bornheim ausgerichtet hat.

Referent Peter Köster (m.) mit Heike Hendricks (Kita-Fachberatunung ), Julia Hahn von der Stadt Meckenheim, Sarah Burger und Jugendamtsleiter Maruan Azrak

Frühe Hilfen sind Angebote für Eltern ab der Schwangerschaft und Familien mit Kindern bis drei Jahre. Sie umfassen praktische Hilfen, Beratung, Vermittlung und Begleitung. Frühe Hilfen richten sich insbesondere an Familien, die das Gefühl haben, im Alltag mit Kind überfordert zu sein, und sich Unterstützung wünschen. Das Netzwerk ,,Frühe Hilfen vor dem Kinderschutz“ der linksrheinischen Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises besteht seit nunmehr zwölf Jahren. Ziel ist der Austausch der Kooperationspartner untereinander, Tätigkeiten zu reflektieren und neue Angebote kennenzulernen. Teil des Netzwerks sind das Jugendhilfezentrum für Alfter, Swisttal und Wachtberg sowie die Jugendämter der Städte Meckenheim, Rheinbach und Bornheim. Außerdem gehören ihm verschiedene Träger, Institutionen und Einrichtungen aus den Bereichen des Gesundheitswesens, der Sozialdienste, der Beratungsstellen und Teilbereichen der Kinder- und Jugendhilfe an. Ziel des Netzwerkes ist es, (werdenden) Familien mit Kindern im Alter von 0-3 Jahren ganzheitliche Unterstützung anzubieten. Dazu entwickelt sich im Netzwerk eine zunehmend bedarfsgerechtere Versorgungsstruktur.

Den Impulsvortrag zum Thema „Die Entwicklung des Kindes in den ersten 1.000 Lebenstagen“ hielt Peter Köster. Er befasst sich als Ausbilder, Referent und Coach intensiv mit der Kindesentwicklung in verschiedenen Lebensphasen. In dem Vortrag ging es darum, wie prägend Umwelteinflüsse bereits in der Schwangerschaft für die Entwicklung von Kindern sind. Dabei veranschaulichte Köster, wie die aktuelle Forschung im Bereich der Epigenetik das Verständnis für eine positive kindliche Entwicklung beeinflussen kann.

Anschließend baten Maruan Azark, Leiter des Bornheimer Jugendamtes, und Heike Hendricks, Fachberatung der Bornheimer KiTas, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sich in Gruppenarbeiten über Ihren eigenen positiven Einfluss auf Kinder und deren Entwicklung auszutauschen.

Als Netzwerkkoordinatorin der Frühen Hilfen gab Sarah Burger schließlich einen Überblick über die Angebote im Bornheimer Stadtgebiet. Neben der Arbeit der Hebammen, der (Familien-)Beratungsstellen und der KiTas, gibt es bereits unterstützende Angebote durch Familienhebamme Angelika Heusler, das Mütter-Café „MamaMia“, sowie den Online- Familienwegweiser (www.familie-in-bornheim.de). Als neues Angebote besteht seit Herbst 2021 eine Kooperation mit der Bornheimer Schreibabyambulanz, deren Arbeit im Rahmen des Förderprogramms „Aufholen nach Corona“ bedürftige und einkommensschwache Familien in herausfordernden Lebenssituationen in Anspruch nehmen können. 

Das überregionale Netzwerktreffen der Frühen Hilfen im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis findet alle ein- bis zwei Jahre statt und wird als nächstes durch das Jugendhilfezentrum für Alfter, Swisttal und Wachtberg ausgerichtet.