Sammlung Zerlett wird mit Hilfe von Fördermitteln digitalisiert

Das Stadtarchiv Bornheim treibt die Digitalisierung seiner Bestände weiter voran. Mit Hilfe des Förderprogramms „WissensWandel“ des Deutschen Bibliotheksverbandes wird derzeit die Sammlung des Heimatforschers Norbert Zerlett digitalisiert.

Verleihung des Rheinlandtalers an Norbert Zerlett im Jahr 1977. Von rechts: Norbert Zerlett, Friedhelm Hüppe (Stadtdirektor), Heinz Dahlmann (Bürgermeister). Quelle: Stadtarchiv Bornheim

„Während der Corona-Pandemie waren die Bestände vieler Wissensinstitutionen nicht oder nur eingeschränkt einsehbar“, weiß Stadtarchivar Jens Löffler. Denn Archive verwahren Unikate. Handelt es sich dabei um analoges Archivgut, also zum Beispiel um Schriftgut auf Papier, könnte dies nur vor Ort genutzt werden. „Die Digitalisierung kann den Zugang erleichtern und hat gleichzeitig eine Schutzfunktion, da die Originale künftig geschont werden können“, führt Löffler aus.

Die Wahl fiel auf die Sammlung des Heimatforschers Norbert Zerlett, weil die Unterlagen mit Abstand am häufigsten nachgefragt werden. Der 1911 in Bornheim geborene Heimatforscher beschäftigte sich bis zu seinem Tod im Jahr 1993 intensiv mit der Geschichte seiner Heimatstadt und der Region. Dafür wurde er mit dem Rheinland-Taler und dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Der Ankauf seiner Sammlung durch die Stadt Bornheim war der Auslöser für die Einrichtung eines professionell geführten Stadtarchivs im Jahr 1989. Interessierte finden in den Unterlagen sowohl aggregierte Informationen als auch gesammelte Originalquellen zu vielen Aspekten der Stadtgeschichte.

Nach Abschluss der Digitalisierung wird die Sammlung am Nutzer-PC im Lesesaal des Stadtarchivs im Rathaus einsehbar sein. Hier stehen bereits die Fotosammlungen von Norbert Zerlett und vom Lokalreporter Sepp Trümpener sowie die in Kooperation mit der Firma Ancestry digitalisierten Personenstandsurkunden zur Verfügung.

Wo keine rechtlichen Gründe entgegenstehen, können Unterlagen aus der Sammlung Zerlett künftig auch von zu Hause aus angefragt und eingesehen werden. Recherchiert werden kann in dem Bestand seit neuestem bereits über das Portal Archive.NRW.de.

Die Maßnahme wird voraussichtlich Mitte des Jahres abgeschlossen sein. Neugierige, die einen Blick in die Sammlung werfen möchten, müssen sich bis dahin gedulden, da die Digitalisierung extern durchgeführt wird.

Das Programm „WissensWandel“ des Deutschen Bibliotheksverbandes wird im Rahmen des Rettungs- und Zukunftsprogramms „NEUSTART KULTUR“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert. „NEUSTART KULTUR“ zielt auf einen Neustart des kulturellen Lebens in Deutschland in Zeiten von Corona und danach, indem Kultureinrichtungen zur Wiedereröffnung ihrer Häuser sowie Programme und Aktivitäten ertüchtigt werden. Nähere Informationen zum Programm „WissensWandel“ sind im Internet unter www.bibliotheksverband.de/wissenswandel erhältlich.