Vorurteile, Stereotypen und Diskriminierungen

Ein voller Erfolg für Bornheim war die Kooperationsveranstaltung zum Thema: „Vorurteile, Stereotypen und Diskriminierungen: Schmerzhafte Piekser in die Psyche“, zu der der Landesintegrationsrat NRW, das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen und die Stadt mit dem Integrationsausschuss am 3. November eingeladen hatte.

Referent Professor Haci Halil Uslucan

Referent des Abends war Professor Haci Halil Uslucan, der Direktor des Zentrums für Türkeistudien und Integrationsforschung der Universität Duisburg-Essen. Er gilt als einer der profiliertesten Integrationsforscher Deutschlands.

In seinem Vortrag ging Uslucan der Frage nach „Was sind Diskriminierungen und Vorurteile und wie können sie psychologisch erklärt werden?“ Außerdem sprach er über die Auswirkungen von Diskriminierungen. Er erklärte was Diskriminierung mit den Betroffenen macht und zu welchen individuellen und gesellschaftlichen Beeinträchtigungen sie führt. Anschließend beschrieb der Referent, welche Möglichkeiten es gibt, eine Änderung herbeizuführen.

Rund 50 Personen aus allen Altersgruppen waren der Einladung gefolgt.

Anlass für die Veranstaltung war der 30. Jahrestag des Brandanschlages, der seinerzeit in Solingen verübt wurde und dem fünf Menschen zum Opfer gefallen sind.

Nach einführenden Worten der Beigeordneten Alice von Bülow und Dilara Görgen, der Vorsitzenden des Integrationsausschusses führte auch der Vorsitzende des Landesintegrationsrates NRW, Tayfun Keltek, in die Veranstaltung ein.

v.l.: Fatima Nahraoui-Bösche, Alice von Bülow, Dilara Görgen, Tayfun Keltek und Professor Haci Halil Uslucan

von Bülow und Görgen bezeichneten die Veranstaltung für Bornheim als Gewinn aus und als Schritt in die richtige Richtung. Viele Dinge seien bereits auf den Weg gebracht, jedoch bemühe sich die Stadt weiterhin um eine Umsetzung.

Für Dilara Görgen, die die Veranstaltung mit initiiert hat, ist die Umsetzung des Grundgesetztes Artikel 3 „Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich“ sehr wichtig. Der Benachteiligung einer Person oder einer Gruppe, aufgrund eines bestimmten Merkmals ohne sachliche Rechtfertigung sei entschieden entgegenzutreten.

„Sprache und unterschiedliche Kulturen von Menschen mit internationaler Familiengeschichte sind eine große Bereicherung für die Gesellschaft“, so Tayfun Keltek.

Die Frage, die am Ende des Vortrags für das Publikum zentral war, lautete „Was tue ich, wenn ich eine Diskriminierung beobachte?“. Das beste und einfachste Mittel ist, laut Professor Uslucan, die soziale Unterstützung: „Ich bin für Dich da!“ So kann der empfundene Stress des Betroffenen reduziert werden.