Haus Wittgenstein

Die heutige klassizistische Villa wurde 1844/45 vom Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner für den Kölner Unternehmer Heinrich von Wittgenstein als Sommersitz errichtet. Teile des Vorgängerbaus – einer mittelalterlichen Höhenburg – sind als Mauerwerk im Kellergewölbe erhalten. Das Haus diente später Prinzessin Armgard zur Lippe-Biesterfeld, der Mutter von Prinz Bernhard der Niederlande, von 1945 bis 1952 als Residenz, bevor 1952 der Um- und Ausbau zu einem privaten Sanatorium erfolgte. Nach dem Verkauf an die Partei der Grünen 1984 wurde Haus Wittgenstein zur Tagungsstätte, später zur Bundesgeschäftsstelle. Mittlerweile beherbergt die Anlage ein christliches Missionszentrum. Das Haus wurde 1987 in die Denkmalliste der Stadt Bornheim eingetragen.

Haus Wittgenstein

Haus Wrede

Das schlossartige Anwesen zeugt bis heute vom Leben und Wirken Wilhelm Graf Mörners in Roisdorf. Der aus Schweden stammende Bauforscher und Maler ließ das dreigeschossige, fünfachsige Gebäude 1872 gegenüber dem Siefenfeldchen erbauen. 1898 erfolgte der Verkauf an den Freiherrn Ferdinand von Wrede-Melschede, einem Rittmeister des Düsseldorfer Ulanenregiments.

Als letztes Mitglied der Familie verließ 1981 dessen Sohn Dr. Clemens Freiherr von Wrede-Melschede das „Haus Wrede“ genannte Schlösschen. Seither befindet sich in dem gründlich renovierten Hauptgebäude und den zum Teil neu erbauten Nebengebäuden das „Haus Tauwetter“, ein Zentrum für die Wiedereingliederung ehemaliger Drogenabhängiger, getragen vom Sozialdienst Katholischer Männer.

Heimatblick

Lassen Sie Ihren Blick über das Vorgebirge bis hinunter zum Rhein schweifen und genießen Sie den unvergesslichen Ausblick. Mitunter ist der Heimatblick ein ideales Plätzchen für eine erholsame Pause, bevor es weiter geht Richtung Rhein. Auf dem Vorgebirgskamm, zwischen Bornheim und Alfter, bietet der so genannte "Heimatblick" auf 150 Meter Höhe über NN eine weite Aussicht über die Kölner Bucht, bis hin zum Siebengebirge. Die dortige Gastronomie ist leider momentan geschlossen.

Heimatblick

Katholische Pfarrkirche St. Sebastian

Am 1. Mai 1876 wurde der dreischiffige, im neuromanischem Stil nach den Plänen von Heinrich Nagelschmitt errichtete  Kirchenbau eingeweiht. Die Kirche wurde im Jahre 1969 wegen Baufälligkeit geschlossen und mit Ausnahme des Kirchturmes 1980 abgerissen. Den noch heute erhaltenen Glockenturm, der erst 1896, also 20 Jahre nach der Einweihung der Kirche errichtet wurde, setzte man nach dem Abriss des übrigen Gebäudeteils instand. Anstelle des ehemaligen Schiffes wurde eine dreiseitige, flache Apsis aus Backstein angebaut, die sich dem neuromanischen Stil anpasst. 

Das neue Gotteshaus entstand im Basilikastil der Neuromantik und wurde aus, in dem Ort hergestellten, Backziegeln errichtet. Im Inneren beherbergt die Pfarrkirche barocke Holzstatuen von den Pestpatronen St. Rochus und St. Sebastianus, sowie eine Statue der heiligen Gottesmutter mit dem Jesuskind aus dem 16. Jahrhundert. 

Katholische Pfarrkirche St. Sebastian

Mineralbrunnen

Der ausgemauerte Schacht des Roisdorfer Mineralbrunnens dürfte noch aus römischer Zeit stammen. Davon zeugen 662 römische Münzen, die auf dem Grund des Brunnenschachts gefunden wurden und aus der Zeit zwischen 98 und 408 n. Chr. stammen. Wirtschaftlich genutzt wurde das Roisdorfer Mineralwasser seit 1775. Eine Sammlung der schönsten römischen Münzen kann in der Brunnenstube der Roisdorfer Mineralquellen GmbH, Brunnenstraße 1, nach vorheriger Anmeldung besichtigt werden.

Brunnenpark

Römerkanal

Die Römer waren im Zeitraum von 50 v. Chr. bis 450 n. Chr. in Bornheim. Davon zeugen bis heute u.a. Reste des Römerkanals, der von Nettersheim nach Köln führte und mit 100 Kilometern Länge als größtes Bauwerk nördlich der Alpen galt. In der Charta zum Erhalt und Schutz des Römerkanals wird die römische Eifelwasserleitung als bedeutendster antiker Technikbau Mitteleuropas bezeichnet.

Die zwischen 70 und 90 n. Chr. erbaute Leitung durchquerte das heutige Bornheimer Stadtgebiet von Brenig bis Walberberg. Der Kanal wurde bis etwa 275 n. Chr. genutzt, bevor er im Mittelalter zur Gewinnung von Baumaterial zerstört wurde. Ein Teil dieser Wasserleitung wurde vor dem Rathaus aufgestellt, wo er bis heute zu besichtigen ist. Entlang der Eifelleitung führt der Römerkanal-Wanderweg.

Wolfsburg

Unter den historischen Baudenkmälern Roisdorfs ragt die ehemalige Wasserburg hervor. Die befestigte Anlage stammt aus dem Jahr 1440 und ging als „bruchen huis“ (Broicher Hof) 1468 in den Besitz der Familie von Metternich über, bevor sie gegen Ende des 16. Jahrhunderts von der namensgebenden Familie Wolff von Bergheimerdorf übernommen wurde. 1626 wurde die hakenförmige Hauptburg um einen Querbau ergänzt, sodass eine dreiflügelige Anlage auf geschlossenem quadratischem Grundriss entstand. Vermutlich spielte die Burg 1583 im Truchsessischen Krieg als Fliehburg eine Rolle. 1721 war die Burg im Besitz der Familie Waldbott von Bassenheim, die Umbauten an der Hauptburg vornehmen ließ und die Vorburg im Barockstil erneuerte. Im frühen 19. Jahrhundert, als Roisdorf dank seiner Heilwasserquelle zum mondänen Kurort ausgebaut wurde, diente die Wolfsburg als Ausflugslokal. Gäste waren u.a. Ernst Moritz Arndt und der preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm IV. 1888 erwarb Ortsvorsteher Wilhelm Rech das Anwesen, das sich bis heute im Familienbesitz befindet.

Wolfsburg

Einen imposanten Anblick bietet die Roisdorfer Wolfsburg, die aus dem Jahr 1440 stammt.