Schwimmen im Rhein ist lebensgefährlich

Jedes Jahr ertrinken mehrere Menschen im Rhein, weil sie die Gefahren unterschätzen!

Sommerliche Temperaturen und schönes Wetter locken jedes Jahr wieder viele Menschen an und in die Gewässer unserer Region und damit auch an den Rhein. Viele möchten sich abkühlen und lassen sich von der ruhigen Wasseroberfläche im Rhein täuschen, ohne die darin lauernden Gefahren zu erkennen.

Rhein-Schild Baden gefährlich

Von der Stadtgrenze bis zur Bootsrampe warnen seit 2005 Schilder vor den Gefahren des Badens im Rhein

Das Baden im Rhein ist zwar nicht generell verboten. Verboten ist allerdings das Baden im Bereich von 100 Metern vor und hinter Hafen- oder sonstigen Ein- und Ausfahrten oder Bauwerken wie Brücken und Wehren. Grundsätzlich weisen die Stadt Bornheim und die Feuerwehr darauf hin, dass das Baden oder Schwimmen im Fluss mit lebensgefährlichen Risiken verbunden ist. Sie appellieren vor allem an Eltern: Schwimmen Sie nicht im Rhein und lassen Sie Kinder nicht im Rhein baden oder unbeaufsichtigt am Ufer spielen! Denn der Übergang vom seichten Uferbereich bis zur Fahrrinne ist nicht fließend. Vielmehr fällt der Grund in Ufernähe steil ab.

Schaubild Sog bei starker Strömung

© dlrg.de/orget, diGraph

Zusätzlich können der von Schiffen erzeugte Sog- und Wellenschlag ebenso wie natürliche Strömungen im Uferbereich lebensgefährlich sein. Bei gefährlichen Strömungen wirkt der Sog so stark, dass er selbst geübte Schwimmerinnen und Schwimmer bis auf den Grund zieht. Die Strömungen sind unberechenbar und meist nicht zu erkennen.

Wellen von großen Schiffen können arglos im Wasser stehende Menschen umwerfen und in die gefährliche Strömung treiben.

"Ebbe und Flut" innerhalb weniger Minuten: Stromaufwärts fahrende Schiffe saugen das Wasser vor ihnen an. In Ufernähe sinkt dann der Wasserpegel. Badende lassen sich durch die kurzfristige "Ebbe" dazu verleiten, weiter ins Wasser zu gehen. Sobald jedoch das Schiff vorbeigefahren ist, kommt die "Flut" mit unerwarteter Kraft und reißt selbst Erwachsene in die Hauptströmung.

Folgen von Rheinunfällen sind Knochenbrüche, Unterkühlung, Herz-Kreislauf-Störungen und im schlimmsten Fall Ertrinken.

Verhalten im Notfall

Mit der Strömung schwimmen
Selbst für geübte Schwimmerinnen und Schwimmer ist das Ankämpfen gegen die Strömung aussichtslos. Schwimmen Sie mit der Strömung ans Ufer und machen Sie durch lautes Rufen auf sich aufmerksam. Das ist Ihre einzige Überlebenschance.

Bleiben Sie am Ufer
Springen Sie nicht selbst in den Rhein. Schon oft mussten Menschen nach einem Rettungsversuch selbst aus dem Fluss gezogen werden. Leider haben einige von ihnen ihren Mut mit dem Leben bezahlt.

Notruf 112 wählen

Notruf 112 wählen

Melden Sie der Feuerwehr den Notfall unter der Rufnummer 112.

Wo ist der Notfallort?
Beachten Sie die Rheinstromkilometer-Tafeln. Nennen Sie Straße mit Hausnummer in der Nähe oder bekannte Örtlichkeiten, zum Beispiel Brücken, Häfen, markante Bauwerke.

Was ist passiert?
Warten Sie auf weitere Fragen und Anweisungen.

Rettungsring zuwerfen

Rettungsring zuwerfen

Wenn Sie in der Nähe einen Rettungsring sehen, versuchen Sie, diesen der Person im Rhein zuzuwerfen. Begeben Sie sich dabei oder beim Versuch, die Person zu retten, keinesfalls selbst in Gefahr.

Person im Blick behalten

Person im Blick behalten

Bleiben Sie nach Möglichkeit in der Nähe der Person im Rhein und lassen Sie diese nicht aus den Augen. Viellicht kann sie sich festhalten oder sich sogar selbst aus dem Wasser retten. Rufen Sie nochmals den Notruf 112 und schildern Sie der Feuerwehr Ihre Beobachtungen.

Ist es nicht möglich der Person zu folgen, warten Sie an der Stelle auf das Eintreffen der Einsatzkräfte, wo Sie das erste Mal die Feuerwehr alarmiert haben. Ihre Angaben sind lebenswichtig und beschleunigen den Rettungseinsatz.

Um gar nicht erst in derartige Situationen zu kommen, raten Stadt und Feuerwehr, dem Wasser des Rheins fernzubleiben und vor allem Kinder nicht im Rhein baden oder spielen zu lassen. Besser ist es, die Sonne und die Schönheit der Landschaft vom sicheren Ufer aus zu genießen. Das gilt auch für das „Herseler Werth“. Denn die Insel steht unter Naturschutz und darf ohnehin nicht betreten werden. Auch wenn eine Rast dort für Bootsfahrer und Stand-Up-Paddler verlockend wäre, bittet die Stadt, sich von der Insel fernzuhalten, um Pflanzen und Tiere nicht zu beeinträchtigen.