Hitze – Verhaltenstipps

Frau trinkt Wasser bei Hitze

Temperaturen um oder über 30 Grad Celsius über mehrere Tage belasten viele Menschen und schränken ihre Leistungsfähigkeit ein. Zur Vorbereitung auf die nächste Hitzewelle finden Sie hier 11 Hitzetipps und den Hitzeknigge:

11 Hitze-Tipps für den Alltag

11 Hitze-Tipps für den Alltag

  1. Mittagshitze meiden
    Suchen Sie kühle Orte auf.
  2. Stündlich ein Glas Wasser trinken.
    Im Sommer sollte man ausreichend trinken, da der Wasserverlust über die Haut an heißen Tagen erheblich ansteigt. Am besten immer ein volles Glas Wasser in der Nähe bereitstellen, so dass beim nächsten "Blickkontakt" das Trinken nicht vergessen wird.
  3. Kleine Portionen und leichte Kost essen.
    Neben dem Trinken außerdem auf die richtige Ernährung bei Hitze achten. Leichtes, frisches und kühles Essen zu sich nehmen. Lieber mehrere kleine Mahlzeiten mit möglichst hohem Wassergehalt essen, wie zum Beispiel Milchspeisen, Obst, Gemüse und Salat. Dem Körper Mineralstoffe zuführen, denn diese verliert der Körper beim Schwitzen. Eiweißreiche Nahrungsmittel (zum Beispiel Fleisch) lieber meiden, weil diese die Körperwärme bei der Verdauung erhöhen.
  4. Kopfbedeckung und Sonnenschutz tragen.
    Kopfbedeckung und Sonnenschutz schützen vor Erhitzung. Das Eincremen der Haut mit Sonnenschutzmittel mit ausreichendem Lichtschutzfaktor nicht vergessen, um die Haut vor Sonnenbrand und Hautkrebs zu bewahren.
  5. Luftig, hell und bequem kleiden.
    Helle und luftige Kleidung mit möglichst geringem Kunstfaseranteil anziehen. Gut geeignet sind Naturstoffe (zum Beispiel Baumwolle, Leinen, Naturseide). So kann der Körper besser die Wärme abgeben. Helle Kleidung reflektiert das Sonnenlicht. Der Körper heizt sich so weniger auf als mit dunkler Kleidung. Menschen mit geschwächtem Venensystem sollten gerade an heißen Tagen Stütz-Strümpfe tragen.
  6. Sonne meiden und Schatten suchen.
    Die direkte Sonne meiden und den Schatten suchen. Im Park, im Wald oder auf den Friedhöfen spenden hohe, alte Bäume viel Schatten.
  7. Bei Hitze schonen.
    Körperliche Anstrengungen meiden - vor allem in der Mittagshitze. Dazu gehören auch sportliche Aktivitäten. Diese am besten in die frühen Morgenstunden verschieben. In der Mittagszeit nach Möglichkeit einen kurzen Erholungsschlaf von zehn bis 30 Minuten gönnen. Kreislauflabile Menschen sollten sich in kühlen, abgedunkelten Räumen aufhalten und häufiger die Beine hochlegen.
  8. Frühmorgens und nachts lüften.
    Tagsüber Fenster geschlossen halten. Frühmorgens und nachts lüften und die Fenster tagsüber geschlossen halten. Geschlossene Jalousien und Vorhänge helfen die Wärme draußen zu halten. Außenliegende Beschattung an den Fenstern wie Rollläden, schützen wirksamer vor Hitze als innenliegende Vorhänge. Elektrogeräte nach Gebrauch am besten ausschalten, denn sie geben Wärme ab.
  9. Körper mit Wasser kühlen.
    Körper mit kühlenden Fuß- und Armbädern erfrischen oder kühl abduschen. Das Wasser dabei von unten nach oben fließen lassen. Feuchte Lappen auf Stirn und Kopf haben ebenfalls eine kühlende Wirkung. Nasse Tücher aufhängen, hilft die Luft zu kühlen, wenn das Wasser verdunstet.
  10. Mit Ärzt:innen über den Umgang mit den Medikamenten sprechen.
    Es ist wichtig zu klären, welche Medikamente eingenommen werden, um die Flüssigkeitszufuhr darauf abzustimmen. Zu den Medikamenten, die den Wasserhaushalt des Körpers stören, gehören unter anderem Entwässerungstabletten, Beruhigungstabletten, Psychopharmaka und Beta-Blocker.
  11. Auf Mitmenschen achten und hilfsbereit sein.
    Stets auf Mitmenschen wie Nachbar:innen, Freund:innen und Familienangehörige achten - insbesondere auf Menschen mit einem hohen Gefährdungsrisiko (zum Beispiel Kinder, Senior:innen) und auf solche, die alleine leben.

Hitze-Knigge

Tipps für Ihren Alltag

Die Anzahl heißer Tage und der Sommertage in Bornheim nehmen durch den Klimawandel zu. Die Folge sind immer häufigere Hitzeperioden mit Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius. Das bedeutet jedoch nicht nur mehr sonnige Tage mit blauem Himmel und Badewetter, sondern zunehmend auch aufgeheizte Orte und kaum nächtliche Abkühlung. Dies kann für den Menschen belastend sein und schränkt die Leistungsfähigkeit ein. Das Umweltbundesamt (UBA) stellt zur Sensibilisierung der Bevölkerung bei Hitzeereignisse den sogenannten Hitzeknigge zur Verfügung. Die Hilfsbroschüre umfasst nützliche Hinweise und Tipps zum Umgang bei Hitze.

Wer besonders gefährdet ist

Wer besonders gefährdet ist

Hitze fordert ein angepasstes Verhalten besonders von gefährdeten Personen, wie pflegebedürftige Menschen, Schwangere, Kleinkinder und Säuglinge sowie Übergewichtige. Vor allem Menschen im Alter machen langanhaltende sommerliche Hitzeperioden zu schaffen.

Gefahrenzeit bereits ab dem Frühjahr

Gefahrenzeit bereits ab dem Frühjahr

Schon im Frühjahr können die Temperaturen soweit ansteigen, dass der menschliche Wärmehaushalt gestört und der Organismus durch den Hitzestress belastet werden kann. Allerdings kann sich jeder Organismus an Hitze gewöhnen. Dieser Anpassungsprozess verläuft jedoch insbesondere bei älteren und pflegebedürftigen Menschen langsamer und ist weniger wirkungsvoll als bei jungen und gesunden Personen.

Das Gesundheitsrisiko ist daher besonders hoch, wenn

  • sich der Organismus bei den ersten hohen Temperaturen im Mai und Juni noch nicht auf warme Temperaturen eingestellt hat,
  • bei länger anhaltenden Hitzeperioden im Sommer mit hoher Luftfeuchtigkeit und geringer Luftbewegung durch die Nachttemperaturen nicht unter 20 Grad Celsius sinken.
Essen und Trinken bei Hitze

Essen und Trinken bei Hitze

Im Sommer sollten Sie ausreichend trinken. Denn das Durstgefühl setzt erst ein, wenn bereits viel Flüssigkeit verloren wurde. Daher: Versuchen Sie stündlich ein Glas Wasser zu trinken, auch wenn Sie keinen Durst haben. Leitungswasser ist zu empfehlen, welches in Deutschland zu den am besten kontrollierten Lebensmitteln zählt. Rund um die Uhr kommt das Wasser angenehm temperiert aus Ihrem Wasserhahn. Leitungswasser ist Ihnen zu langweilig?

Versuchen Sie doch mal, ihr Wasser mit frischem Obst, Gemüse oder Kräutern aufzupeppen! Wie wäre es zum Beispiel mit einem Blaubeer-Rosmarin oder einem Zitronen-Minze-Ingwer-Wasser? Weitere empfohlene Getränke bei Hitze sind Mineralwasser, gekühlter Kräutertee oder Tee mit Minze und Zitrone. Wichtig dabei ist, nicht eiskalte Getränke trinken. Meiden Sie Kaffee, stark gezuckerte und alkoholische Getränke (auch Bier!).

Weitere leckere Rezepte finden Sie auch als PDF zum Download auf der folgenden Homepage der Verbraucherzentrale:

Rezepte der Verbaucherzentrale für Wasser mit Geschmack

Neben dem Trinken sollten Sie außerdem auf die richtige Ernährung bei Hitze achten. Nehmen Sie leichtes, frisches und kühles Essen zu sich. Essen Sie mehrere kleine Mahlzeiten mit möglichst hohem Wassergehalt, zum Beispiel Obst, Gemüse und Salat. Führen Sie dem Körper Mineralstoffe zu, denn diese verliert der Körper beim Schwitzen. Eiweißreiche Nahrungsmittel (zum Beispiel Fleisch) sollten Sie meiden, weil diese die Körperwärme bei der Verdauung erhöhen.

In den eigenen vier Wänden

In den eigenen vier Wänden

Prüfen Sie Ihre Wohnung auf mögliche Maßnahmen gegen Hitzebildung (zum Beispiel Aufkleben von Sonnenschutzfolien auf Fenster) und klären Sie diese wenn nötig mit dem Vermietenden ab. Außenliegende Beschattung an den Fenstern wie Rollläden, schützen wirksamer vor Hitze als innenliegende (zum Beispiel Vorhänge). Lüften Sie nur frühmorgens und nachts. Tagsüber sollten Fenster, Jalousien und Vorhänge geschlossen bleiben. Hängen Sie außerdem nasse Tücher auf. Wenn das Wasser verdunstet, wird die Luft gekühlt. Eingeschaltete Elektrogeräte geben ebenso Wärme ab wie manche Beleuchtungskörper - nach Gebrauch also am besten ausschalten.

Die richtige Kleidung

Die richtige Kleidung

Tragen sie weite, leichte und atmungsaktive Kleidung. Sie ermöglicht, dass die Luft am Körper zirkuliert. Helle Kleidung reflektiert das Sonnenlicht. Der Körper heizt sich so weniger auf als mit dunkler Kleidung. Sorgen Sie dafür, dass sich die Luft um Sie herum bewegt. Verwenden Sie zum Beispiel Fächer. Schützen Sie im Freien vor allem den Kopf durch Sonnencreme, Sonnenbrille und eine Kopfbedeckung, denn das Gehirn ist durch Überhitzung besonders gefährdet.

Sich schonen und auf die Gesundheit achten

Sich schonen und auf die Gesundheit achten

Vermeiden Sie körperliche Aktivität besonders während der heißesten Tageszeit (etwa 11 bis 18 Uhr). Verlegen Sie Einkäufe oder Sport in die kühleren Morgen- und Abendstunden. Achten Sie darauf, dass Sie selbst und andere sich bei Hitze nicht zu lange in parkenden Autos aufhalten.

Medikamenteneinnahme bei Hitze

Medikamenteneinnahme bei Hitze

Verschiedene Medikamente können bei Hitze Probleme verursachen. Zum Beispiel gibt es Medikamente, die den Blutkreislauf oder den Wasserhaushalt (Durst, Schwitzen) beeinflussen. Dies sind aber genau die Regulationssysteme, mit denen sich unser Körper auf Hitze einstellt. Auch Medikamente, welche mit einem Pflaster (zum Beispiel Schmerzpflaster) aufgeklebt und über die Haut aufgenommen werden, können aufgrund der verstärkten Durchblutung der Haut bei Hitze eine verstärkte Wirkung zeigen. Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, sollte frühzeitig mit dem Arzt darüber sprechen. Bestimmte Medikamente verlieren in warmer Umgebung ihre Wirksamkeit. Deshalb gilt: kühl lagern.

Füreinander Sorgen – besonders bei Hitze

Füreinander Sorgen – besonders bei Hitze

Achten Sie auf Ihre Nachbar:innen, Freund:innen und Familienangehörigen – insbesondere wenn diese zu einer der besonders gefährdeten Gruppen zählen und alleine leben. Die folgenden Tipps können dabei helfen, Schäden für die Gesundheit zu verhindern. Sprechen Sie mit gefährdeten Personen über Verhaltensweisen zum Gesundheitsschutz bei Hitze. Organisieren Sie tägliche Telefonate oder Besuche. Klären Sie Betreuungsmöglichkeiten durch Hilfsdienste während sommerlicher Hitzewellen. Stellen Sie die Versorgung mit Lebensmitteln und Getränken sicher (zum Beispiel durch eine Einkaufshilfe). Platzieren Sie eine gut lesbare Telefonliste mit Ansprechpersonen und Ärzt:innen in der Nähe des Telefons der gefährdeten Person.

Erkrankungen bei Hitze und Erste Hilfe

Erkrankungen bei Hitze und Erste Hilfe

Hitze kann schwerwiegende Gesundheitsschäden hervorrufen, die bis zu einem tödlichen Hitzschlag führen können. Um gesundheitliche Beeinträchtigungen zu vermeiden, ist rasches Handeln nach der Devise: „PRÜFEN, RUFEN, DRÜCKEN!“ erforderlich. Wenn die folgenden Symptome auftreten:

  • wiederholtes, heftiges Erbrechen
  • plötzliche Verwirrtheit
  • Bewusstlosigkeit
  • Sehr hohe Körpertemperatur (über 39 Grad Celsius)
  • Krampfanfall
  • Kreislaufschock
  • Heftige Kopfschmerzen
  • rufen Sie unverzüglich die Notrufnummer 112 an.

Bis zum Eintreffen der Rettung können folgende Erste Hilfemaßnahmen hilfreich sein:

Ist die Person bewusstlos (keine Reaktion auf Ansprache und Rütteln), atmet nicht oder nur schwer (Schnappatmung) muss eine Herzdruckmassage durchgeführt werden:

  • Den Handballen auf die Mitte des Brustbeins aufsetzen, zweite Hand auf den Handrücken der ersten platzieren.
  • Senkrecht über die Brust der Person beugen und mit gestreckten Armen das Brustbein 5 bis 6 cm in Richtung Wirbelsäule mit einer Frequenz von 100 bis 120 pro Minute drücken.
  • Ein sofortiger Beginn der Herzdruckmassage ist von entscheidender Bedeutung für die Überlebenschance der Person. Man kann nichts falschmachen – außer nicht zu drücken.

Die Herzstiftung empfiehlt Laien keine Mund-zu-Mund-Beatmung durchzuführen!

Ist die Person bewusstlos und atmet,

  • so bringen Sie sie in die stabile Seitenlage, um eine freie Atmung sicherzustellen.
  • Bringen Sie die Person, wenn möglich, an einen kühlen Ort und legen Sie ihr kühle, feuchte Tücher auf Stirn, Nacken, Arme und Beine. Fächern Sie der Person energisch Luft zu, bis der Rettungsdienst eintrifft.

Weitere Informationen zur Ersten Hilfe - Herzdruckmassage & Wiederbelebung

Weitere Informationen

Weitere Informationen

Der Hitzeknigge wurde durch das Umweltbundesamt im Rahmen des Projektes Schattenspender 2.0 erstellt. Das Umweltbundesamt stellt Hitzetipps auch in Englisch, Türkisch und Russisch zur Verfügung:

Umweltbundesamt – Hitzetipps