Entlaufende Heimtiere (Hunde, Katzen etc.) gelten als Fundtiere, die dem Ordnungsamt bzw. Tierheim zu übergeben sind. 

Wildtiere, wie Igel, Sing- und Greifvögel sind hingegen herrenlos und fallen unter das Jagd- und Naturschutzrecht. Allgemein gilt: Wenn Sie ein krankes oder verletztes Wildtier finden, beobachten Sie es zunächst aus sicherer Entfernung, um sicherzustellen, dass es wirklich Hilfe benötigt. Bei verletzten Tieren, die dem Jagdrecht unterliegen (Hase, Fuchs, Reh, Wildschwein), muss die Untere Jagdbehörde des Rhein-Sieg-Kreis verständigt werden. 


Wildvögel

Vögel können sich auf verschiedenste Weise verletzen oder krank werden. Typische Beispiele sind hier der Fensterschlag oder Nestlinge, die ihre Mutter verloren haben. Hilfsbedürftige Wildvögel werden von Privatpersonen oder ehrenamtlichen Einrichtungen versorgt. Erste Hilfe können alle leisten. Die Wildvogelhilfe Rheinland in Eitorf bietet einen guten Überblick, wie mit verletzten oder verwaisten Wildvögeln umzugehen ist. Im weiteren Umfeld können Sie sich auch an die Wildvogel-Pflegestation (mit angeschlossener Igelstation) in Kirchwald bei Mayen wenden. Diese können die Vögel unter Umständen auch aufnehmen, wobei die Pflegestationen oft ausgelastet sind. 

Beim Fund von Brieftauben, können Sie genaue Informationen bei die Brieftaube oder in dem Flyer Brieftaube gefunden finden.

Informationen zum Rückschnitt von Hecken und Vogelnestern finden Sie hier


Igel

Hilfbedürftige Igel werden von Privatpersonen oder ehrenamtlichen Einrichtungen versorgt. Igel können verschiedene Verletzungen oder Erkrankungen erleiden. Dazu gehören vor allem Unterkühlung, Unterernährung und Wunden, sowie Parasiten. Wenn Sie einen hilfbedürftigen Igel finden, können Sie Informationen in unserem Merkblatt Hilfsbedürftiger Igel - was tun? finden.

Das Igelnetzwerk des Bundes für Umwelt und Naturschutz  Deutschland (BUND) im Rhein-Sieg-Kreis ist unter 02292-959640 oder 02247-74144 erreichbar und berät Sie ebenfalls gerne weiter.


Fledermäuse

Fledermäuse spielen eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem, da sie als natürliche Schädlingsbekämpfer Mücken, Nachtfalter und andere Insekten fressen. Viele Arten sind stark gefährdet und stehen daher unter strengem Schutz. Hilfsbedürftige Fledermäuse sind oft verletzt – zum Beispiel durch Katzen oder Fensterschläge – oder sie wirken lethargisch, geschwächt oder orientierungslos. Auch Jungtiere, die vom Muttertier getrennt wurden, benötigen Hilfe.

Fassen Sie Fledermäuse niemals mit bloßen Händen an, sondern nur mit Handschuhen oder einem Tuch. Setzen Sie das Tier vorsichtig in einen Karton mit Luftlöchern, ausgelegt mit Küchenpapier. Eine in ein Handtuch gewickelte Wärmflasche spendet zusätzliche Wärme. Stellen Sie eine flache Schale mit Wasser bereit. Kontaktieren Sie anschließend den NABU-Fledermausnotruf für NRW unter 030 2849845000, um das weitere Vorgehen abzustimmen.

Auch im Alltag lässt sich viel für Fledermäuse tun: Das Aufhängen von Fledermauskästen, der Erhalt alter Bäume sowie die Reduzierung von Lichtverschmutzung können ihnen helfen, neue Lebensräume zu finden und sich ungestört fortzupflanzen.


Amphibienwanderung

Im zeitigen Frühjahr (Februar/März) verlassen Frösche, Kröten und Molche ihre Winterquartiere, um zu nahegelegenen Gewässern zu wandern und dort ihre Eier (Laich) abzulegen. Danach ziehen sie weiter in ihre Sommerlebensräume.

Dabei müssen sie oft Straßen überqueren, wobei viele Tiere überfahren werden. Besonders betroffen sind bedrohte Arten wie der Springfrosch, der auch in Bornheim noch vorkommt.

In Bornheim gibt es bekannte Wanderstrecken, z. B.: Merten: Weiherstraße, Rösberg: Theisenkreuzweg, Brenig: Quarzsandgrube & Kreuzbroich/Am Bendchen.

In der Wanderzeit stellt die Stadt Sperrungen und Warnschilder auf, meist ab der Dämmerung.Auch im Grünzug Nord (zwischen Roisdorf, Alfter und Bonn) leben seltene Amphibien wie die Wechselkröte. Viele dortige Wege sind nicht für den Verkehr freigegeben – besonders während der Wanderung solltest du diese Schleichwege meiden, um die Tiere zu schützen.

Mehr Informationen finden Sie auf unserem Merkblatt zur Amphibienwanderung.


Reptilien

Auch in Bornheim werden selten Reptilien, wie Schlangen gefunden. Heimisch sind die Ringelnatter, Schlingnatter und Kreuzotter. Ringel- und Schlingnatter sind ungiftig, während Kreuzottern zwar giftig sind, aber extrem selten für Zwischenfälle sorgt. Dennoch sollte bei allen Arten Abstand gehalten werden, da ein Zusammentreffen auch für das Tier sehr stressig sein kann. Oft werden zudem Blindschleichen als Schlangen gemeldet, wobei es sich bei ihnen um Echsen handelt. Blindschleichen bewegen sich langsamer und steifer als Schlangen und haben außerem verschließbare Augenlider. Es kam in der Vergangenheit schon vor, dass Schlangen aus Terrarien entkommen sind, die nicht heimisch und potentiell gefährlich sein können. 

Bleiben Sie bei einem Schlangenfund ruhig und halten sie 2-3 Meter Abstand. Überprüfen Sie, ob es sich wirklich um eine Schlange oder doch eine Blindschleiche handelt. 

Kontaktieren Sie bei einem Fund das Umweltamt unter 02222945310 oder den Wildnisschule Ruhrgebiet – Schlangennotruf NRW unter 01577 / 29 49 225. Befindet sich die Schlange in einem Gebäude, rufen Sie direkt die Feuerwehr (112) oder das Ordnungsamt unter 022229450.